Dieser ruhige Lebensstil lockt zunehmend Menschen, die sich hier niederlassen möchten. Um diesen Trend zu unterstützen, hat die autonome Provinz Trient im April ein Förderprojekt gestartet (wir haben berichtet). Ziel ist es, leerstehende Gebäude zu sanieren und der Entvölkerung der Bergdörfer entgegenzuwirken. 32 Gemeinden nehmen teil – auch das Rabbi-Tal.<BR /><BR />Die Förderung ist großzügig: Bis zu 80.000 Euro gibt es für die Sanierung von Immobilien. In der ersten Antragsphase vom 19. Mai bis 30. Juni gingen 291 Bewerbungen ein, 30 davon für das Rabbi-Tal. Menschen aus ganz Italien – junge Leute, Familien, digitale Nomaden, Rentner – entdecken die Dörfer neu.<BR /><BR />„Wir sind zufrieden – etwas ist in Bewegung. Zwei Drittel dieser 30 Anträge stammen von Menschen aus der Gegend, die hier weiterhin leben und arbeiten wollen. Die hohe Zahl an Förderanträgen zeigt: Die Gemeinschaft lebt“, sagt Bürgermeister Lorenzo Cicolini gegenüber diesem Medium.<BR /><BR />Gefördert wird, wer mindestens zehn Jahre in der Gemeinde wohnen bleibt. Auch wer eine Immobilie saniert und sie anschließend vergünstigt vermietet, kann profitieren – bis zu drei Wohneinheiten sind möglich. Wer bereits in der Gemeinde lebt, darf teilnehmen, wenn er unter 45 Jahre alt ist. Auch Nicht-Italiener können die Zuschüsse erhalten.<h3> Ein Tal mit Geschichte</h3>Die Bewohner waren einst Almhirten, Käser und Schäfer. In harten Wintern zogen sie über den Bergkamm ins Ultental, später bis nach Venetien oder Piemont, um als Holzhauer zu arbeiten. Zwischen 1930 und 1950 lebten noch bis zu 2.500 Menschen hier, 1991 waren es nur noch 1.478. 2023 wurden in der gesamten Val di Sole rund 100 Kinder geboren – 19 davon in Rabbi.<BR /><BR />Heute ist das Tal besser erreichbar: Trient liegt nur eine Stunde entfernt. Dass es hier keine Skilifte gibt, hat sich als Vorteil erwiesen – die ursprüngliche Alpenlandschaft ist erhalten geblieben. Im Flächennutzungsplan sind Gewächshäuser, Zäune und Betonpfähle ausdrücklich verboten.<BR /><BR />„In der Vergangenheit haben wir einen hohen Preis dafür gezahlt, dass wir keine Skianlagen haben und dem Massentourismus versperrt geblieben sind, doch heute sind diese Aspekte unsere Stärke“, so Cicolini.<h3> Herausforderungen bleiben</h3>Bärensichere Mülleimer zeugen von tierischen Besuchern, von einst 36 Almen sind nur noch etwa zehn aktiv. Auch über die Sicherheit von Rohmilch wird diskutiert.<BR /><BR />„Ich verstehe die Bedenken, aber unsere Käser haben den Käse seit jeher so gemacht. Von einem kleinen Produzenten kann man keine Kontrollen wie in der Industrie verlangen. Und man muss eines verstehen: 100 Prozent Sicherheit gibt es in den Bergen nicht“, sagt der Bürgermeister.<BR /><BR />Ein weiteres Zeitfenster für Anträge öffnet sich von Mitte November bis Ende Dezember. Auch 2026 können noch Fördergelder beantragt werden.