Der Unglückstag war ein Dienstag. Kurz vor 9 Uhr vormittags war ein Lastwagen auf der Fahrt ins untere Pustertal. Unweit der Kniepasskurven kam ihm ein Linienbus der SAD entgegen, in dem 30 Fahrgäste in Richtung Bruneck unterwegs waren.<BR /><BR />Wie die Ermittlungen der Behörden ergaben, soll ein kurzer Moment der Unachtsamkeit des Lkw-Lenkers Ursache für den Unfall gewesen sein. Dabei geriet er mit seinem Fahrzeug zu weit in die Straßenmitte, woraufhin der Anhänger des Lastwagens ausscherte, den entgegenkommenden Bus streifte und auf ganzer Länge aufriss.<BR /><BR />Die Folgen waren fatal. Sieben der 30 Fahrgäste waren auf der Stelle tot. Fast kamen aus dem Puster- und Eisacktal, vor allem aus den Gemeinden Kiens und Vintl. Zwei Schwerverletzte wurden mit dem Notarzthubschrauber in das Brixner Krankenhaus geflogen, 18 weitere Verletzte kamen in das Krankenhaus von Bruneck. Besonders tragisch war das Schicksal der Familie Röd aus Kiens. Die Mutter saß mit ihren vierjährigen Zwillingen im Bus. Die Frau und ein Kind starben sofort, das zweite Kind wenig später. Der Lkw-Lenker wurde in der Folge zu einer Haftstrafe verurteilt, den Busfahrer traf keine Schuld.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1163007_image" /></div> <BR /><BR />Der frühere Kiener Bürgermeister Karl Pfeifhofer erinnert sich noch gut an den schrecklichen Tag. Erfahren habe er vom Verkehrsunfall von einem Nachbarn oder aus dem Radio, so genau wisse er das nicht mehr. „Ich habe daraufhin die Pfarrkirche von Kiens aufgesucht, wo die Verstorbenen aufgebahrt waren, ehe sie in ihre Heimatdörfer gebracht wurden.“ Dorthin sei auch die damalige Regierungskommissärin Carla Scoz gekommen, mit der er sich ausgetauscht habe. Ansonsten habe er als Bürgermeister keine besonderen Aufgaben zu erfüllen gehabt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1163010_image" /></div> <BR />Besonders tragisch: „Am Tag vor dem Unfall hat sich meine Frau mit Regina Rofner, einer Nachbarin, noch eine ganze Weile unterhalten. Tags darauf kam sie dann zu Tode – und hinterließ ihren Mann und fünf Kinder“, erinnert sich Pfeifhofer.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1163013_image" /></div> <BR />Es war übrigens nicht der erste schwere Unfall auf der Pustertaler Straße im Bereich des Kniepasses gewesen. Und schon mehrfach waren Stimmen laut geworden, die eine Entschärfung der Kurven gefordert hatten. Nach dem Unfall vom 9. Mai wurden diese Arbeiten in Angriff genommen.<BR /><BR />Ein nicht weniger tragisches Busunglück hatte sich im Jahr 1993 im Gadertal ereignet. Ein Gästebus war von der kurvenreichen Straße abgekommen und in die darunter fließende Gader gestürzt. 18 Personen fanden dabei den Tod, 21 wurden zum Teil schwer verletzt. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/vor-25-jahren-toedliches-busunglueck-im-gadertal" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Hier lesen Sie mehr dazu.)</a>