„Wir wissen noch nicht, wie sich das Virus entwickelt" Mit dem Herbst ziehen (meistens) auch die Grippewellen ins Land. Neben der saisonalen Grippe, die alljährlich auftritt und gegen die alljährlich - auf Wunsch - geimpft wird, besteht heuer auch die Gefahr, an der Neuen Grippe (H1N1-Virus) zu erkranken. Ein Virus, welches noch im Entwicklungsstadium sei, wie Simeoni heute erklärte. „Wie es sich entwickelt, kann derzeit nur schwer abgeschätzt werden." 182 Neue Grippe-Fälle wurden bislang in Südtirol bestätigt. „Wahrscheinlich sind es aber doppelt so viele", mutmaßte Simeoni. Die Situation habe man im Griff, die Patienten seien bisher spätestens nach einer Woche wieder gesund gewesen. Dennoch: „Die Situation darf nicht unterschätzt werden. Immerhin hat die Weltgesundheitsorganisation, die WHO, am 11. Juni die höchstmögliche Pandemie-Warnstufe Phase 6 ausgerufen", warnte der Primar. Deshalb wird heuer in einer großangelegten Impfaktion sowohl gegen die saisonale Grippe als auch gegen die Neue Grippe geimpft. In getrennten Abläufen. „Dabei sind einige Details zu beachten, damit die Impfungen überhaupt durchgeführt werden können", gab Simeoni zu bedenken. „Saisonale Grippeimpfung noch innerhalb Oktober, da drei Wochen verstreichen müssen" Wer sich sowohl gegen die saisonale als auch gegen die Neue Grippe impfen will, muss sich innerhalb Oktober die saisonale Grippeimpfung verabreichen lassen. Denn: „Der Impfstoff gegen die Neue Grippe kann erst drei Wochen nach verabreichter Grippeimpfung gespritzt werden", so Simeoni. In den Dienststellen für Hygiene und bei den Basis- sowie Amtsärzten beginne man ab der kommenden Woche zu impfen. Empfohlen werde die Grippeimpfung Personen ab 65 Jahren, Patienten mit chronischen und rheumatischen Erkrankungen, Frauen, die sich im zweiten und dritten Trimester einer Schwangerschaft befinden, Patienten in Langzeitstrukturen, Ärzten und dem Sanitätspersonal, Personen, die aus Arbeitsgründen mit Tieren in Kontakt sind, dem Personal öffentlicher Dienste sowie Familienangehörigen von Risikogruppen", erklärte Simeoni, der gleichzeitig darauf hinwies, dass die Impfung kostenlos und freiwillig sei.Neue Grippe: „Impfungen im November" Gegen die Neue Grippe wird hingegen ab November in zwei Phasen geimpft. „Das Gesundheitsministerium hat mit zwei Pharmakonzernen einen Vertrag abgeschlossen, damit diese für Italien den Pandemieimpfstoff produzieren, um 40 Prozent der Bevölkerung gegen die Neue Grippe zu impfen." Geimpft werden ausschließlich zwei Gruppen. In einer ersten Phase so genannte Risikogruppen: „Damit sind Bedienstete von Krankenhäusern, Sozialdiensten, Altersheimen und dergleichen mehr gemeint, sowie chronisch Kranke unter 65 Jahren", so Foppa. Für diese Phase stehen in den Monaten November und Dezember insgesamt 15 Impfteams in den Sprengeln der Bezirke in ganz Südtirol bereit. „Gegen die Neue Grippe werden zwei Impfstoffe verabreicht. Zwischen dem ersten und dem zweiten Termin müssen jeweils drei Wochen verstreichen", erklärte Simeoni. Das gleiche gelte für die zweite Gruppe: Personen im Alter von sechs Monaten bis 27 Jahren sowie Schwangere. „Ihnen werden von den 15 Impfteams ab Januar, im Februar und eventuell auch noch im März die beiden Impfstoffe gegen die Neue Grippe verabreicht", unterstrich Simeoni. „Da sich vor allem Kinder und Jugendliche mit der Neuen Grippe infizieren, werden Personen ab 65 Jahren nicht mehr dagegen geimpft. Sie dürften bereits immun sein."Spezielle Nebenwirkungen, die nach den Impfungen gegen die Neue Grippe auftreten könnten, seien keine bekannt. „Höchstens die, die es auch bei jeder anderen Impfung geben kann", beruhigte der Primar. Auch bei der Neuen Grippe-Impfung gelte: „Sie wird kostenlos und nur auf Wunsch verabreicht." Die genauen Impftermine gegen die Neue Grippe werden noch bekannt gegeben. Detailinformationen können Interessierte auch auf der Homepage des Südtiroler Sanitätsbetriebes nachlesen, wo (später) die Impftermine veröffentlicht werden. Hier der Link: www.sabes.it/neuegrippe. joi