Indiskretionen zufolge könnte das Abschiebezentrum in einer Kaserne beim Bozner Flugplatz entstehen.<BR /><BR />In Rom scheinen die Würfel in Sachen Abschiebezentrum für Trentino-Südtirol so gut wie gefallen. War bislang stets die Rede von 2 Standorten – einer im Trentino und einer in Südtirol – stellt sich nun heraus, dass es wohl nur ein einziges Abschiebezentrum in der Region eingerichtet wird. Stehen soll dieses auf Südtiroler Boden. <BR /><BR />Das Trentino hingegen bleibt verschont. Dabei hatte Landeshauptmann Kompatscher noch vor einer Woche verkündet, Innenminister Matteo Piantedosi habe ihm versichert, Südtirol erhalte ein Abschiebezentrum für maximal 50 Personen und dass darin ausschließlich hierzulande straffällig gewordene Einwanderer Platz finden.<h3> Ein einziges Zentrum für die Region</h3>Nun könnte sich das Zentrum für ihn nun aber zum politischen Boomerang entwickeln. Bereits vergangene Woche im Umlauf, scheint sich das Gerücht nun zu bestätigen, wonach Rom für Trentino-Südtirol nur ein einziges Abschiebezentrum plant. Vor allem aus logistischen, finanziellen und personellen Blickpunkten hätte ein einziges vom Innenministerium geplantes und vom Verteidigungsministerium betreutes Zentrum Vorteile.<BR /><BR />Und auch in Sachen Belegung des Abschiebezentrums dürfte Kompatscher eines Besseren belehrt werden. Im Interesse Roms ist es nämlich, diese Zentren möglichst auszulasten. Entsprechend dürften im Zentrum in Südtirol nicht nur straffällige Nicht-EU-Bürger, sondern auch abgelehnte Asylwerber Platz finden. Erstere sitzen dort in Abschiebehaft, letztere haben freien Ausgang.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="945397_image" /></div> <BR /><BR />„Ich habe das Gefühl, dass sich der Landeshauptmann da vergaloppiert“, sagt die Freiheitliche Ulli Mair. „Klar ist, dass Südtirol maximal beim Standort mitreden darf. Über alles andere liegt die Entscheidung allein in Rom.“ Entsprechend seien Kompatschers Aussagen, dass in erster Linie straffällige Nicht-EU-Bürger, gegen die ein Ausweisungsbefehl vorliegt, im Abschiebezentrum landen, ebenso falsch wie jene, dass es 2 Zentren geben werde. <BR /><BR />Für Mair steht eines fest: „Das Abschiebezentrum löst nicht wie vom Landeshauptmann behauptet, Probleme, sondern schafft neue, die wir ohne dieses Zentrum nicht hätten“, ist die Freiheitliche überzeugt. Auch dass solche Abschiebezentren eine abschreckende Wirkung hätten, stimme nicht. Dafür reiche ein Blick auf bereits existierende Zentren, so Mair. <h3> Stadt Bozen läuft Sturm</h3>Als Standort scheint ein Areal bei der Kaserne der Finanzpolizei am Bozner Flugplatz ins Auge gefasst worden zu sein. Ob es bei diesem Standort bleibt und ob es wirklich nur ein einziges regionales Abschiebezentrum geben wird, ist Thema der Sitzung des Landessicherheitskomitees, das heute am Bozner Regierungskommissariat zusammentreten wird. <BR /><BR />Die Bozner Stadtverwaltung läuft bereits Sturm gegen das Zentrum – und erhält nun Unterstützung von der Süd-Tiroler Freiheit. „Die meisten anderen Regionen haben sich gegen die Errichtung eines Abschiebezentrums in ihren Gebieten ausgesprochen“, so Sven Knoll. „Landeshauptmann Kompatscher befürwortete hingegen ein solches Zentrum in Südtirol. Südtirol braucht kein Abschiebezentrum sondern eine sofortige Abschiebung straffällig gewordener Ausländer!“<BR />