„Der Christ weiß und rechnet damit, dass seine eigentliche Heimat im Himmel ist. Der Christ wartet als treuer Knecht darauf, dass Christus, der Herr, kommt und ihn heimholt.“ Mit diesen Worten hatte der emeritierte Bischof Karl Golser Altlandeshauptmann Silvius Magnago verabschiedet. Nun verabschiedet Südtirol den Alt-Bischof.Am heutigen Freitag wird Karl Golser in Brixen zu Grabe getragen. Die Einsegnung erfolgt um 14 Uhr auf dem Seminarplatz. Vom Seminarplatz wird der Trauerzug in den Dom von Brixen führen, wo der Sterbegottesdienst gefeiert und die Beerdigung stattfinden wird. In allen Pfarreien werden um 12 Uhr für 10 Minuten alle Glocken geläutet.STOL hat zur Würdigung von Altbischof Karl Golser ein Kondolenzbuch angelegt.Ein Leben im Dienst der KircheSeine Liebe zu Gott und sein Streben nach Gerechtigkeit haben Golser, geboren 1943 in Tscherms, im Alter von 19 Jahren dazu veranlasst in Rom und Brüssel Moraltheologie zu studieren und sein Leben der Kirche zu widmen. Zum Priester geweiht wurde er am 10. Oktober 1968 in Rom. In den Jahren 1962 bis 1973 absolvierte er seine Studien in Rom und Brüssel.In der Folge wirkte Golser als Kooperator (1973-1975 in Kaltern, 1975–1977 in St. Nikolaus/Meran). Von 1977 bis 1982 war Karl Golser in der Glaubenskongregation im Vatikan tätig.Nach seiner Rückkehr in die Diözese Bozen-Brixen im Jahr 1982 begann er seine Laufbahn als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen.Bis 1986 war er zusätzlich Kurat in Sarns: Nach der Erhebung von Sarns zur Pfarrei im Jahre 1986 war er bis 1991 als Pfarrer von Sarns tätig.Dekan und zum Prodekan in BrixenAn der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen wurde Karl Golser mehrmals zum Dekan und zum Prodekan gewählt. Seit 1991 war er zudem Canonicus poenitentiarius – Bußkanoniker – an der Kathedrale von Brixen.Im Jahre 1994 wurde das Institut für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gegründet, dessen Direktor Karl Golser war.1997 wurde er Kaplan der Delegation Bozen/Südtirol des Souveränen Malteser Ritterordens und 2001 Beauftragter für Studienfragen für die im Theologiestudium stehenden Priester und Laien.Im Jahre 2006 wurde er zum Präsidenten der „Associazione Teologica Italiana per lo Studio della Morale“ (ATISM) gewählt.Nachfolger von Bischof Wilhelm EggerNach dem Tod von Bischof Wilhelm Egger wurde Karl Golser von Papst Benedikt XVI. am 5. Dezember 2008 zum neuen Bischof der Diözese Bozen-Brixen ernannt.Am 8. März 2009 wurde er in Brixen von Kardinal Angelo Scola, Patriarch von Venedig, in Konzelebration mit Erzbischof Luigi Bressan von Trient, Bischof Manfred Scheuer von Innsbruck und weiteren zwei Dutzend Bischöfen, zum Bischof geweiht.Schicksal ParkinsonDiözesanbischof Karl Golser war aber nur eine kurze Amtszeit beschieden. Er erkrankte an einem atypischen Parkinsonsyndrom und teilte am 5. April 2011 mit, dass er in einem Schreiben an Papst Benedikt XVI. die Situation seines schwer angeschlagenen Gesundheitszustandes dargelegt hatte.Sein Rücktritt aus Gesundheitsgründen erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Juli 2011, bei der Bischof Karl Golser selbst den Namen seines Nachfolgers, Ivo Muser, bekannt gab.Seit seinem Rückzug wohnte der emeritierte Bischof Karl Golser in Brixen.stol/rb/ker