Die acht Taliban-Kämpfer, darunter der mutmaßliche Rädelsführer des Anschlages, seien in einem Verfahren „hinter verschlossenen Türen“ freigesprochen worden, schreibt der „Mirror“ auf seiner Website.Der "Mirror" beruft sich auf Informationen aus pakistanischen Sicherheitskreisen und auf ein persönliches Gespräch mit dem Polizeichef des pakistanischen Swat-Tales, wo Malala im Oktober 2012 in ihrem Schulbus in den Kopf geschossen wurde. Nur zwei der Verurteilten sitzen demnach tatsächlich im Gefängnis.„Die ganze Welt wollte Verurteilungen“Auch die diplomatische Vertretung Pakistans in Großbritanniens bestätigte laut „Daily Mirror“, dass entgegen den ursprünglichen Berichten acht der zehn Angeklagten „aus Mangel an Beweisen“ freigesprochen wurden.Die britische Zeitung zitiert zu den ursprünglichen Meldungen über zehn Verurteilungen einen nicht namentlich genannten hochrangigen Vertreter der pakistanischen Sicherheitsbehörden: „Das war Taktik, um den medialen Druck von dem Fall Malala zu nehmen, denn die ganze Welt wollte Verurteilungen. Aber die Wahrheit ist, egal, ob diese Männer in das Attentat verwickelt waren oder nicht, die Öffentlichkeit wurde belogen.“Am 9. Oktober 2012 waren mehrere Mitglieder der radikal-sunnitischen Extremistengruppe in den Schulbus gestiegen, in dem Malala saß. Ein Taliban-Kämpfer schoss ihr gezielt in den Kopf und verletzte sie schwer. Auch zwei ihrer Mitschüler wurden verletzt. Dank einer raschen Notoperation in Pakistan und einer anschließenden Behandlung in Großbritannien überlebte Malala. Die heute 17-Jährige lebt inzwischen im englischen Birmingham.Malala war mit einem Blog für den britischen Rundfunksender BBC bekannt geworden, den sie im Alter von elf Jahren zu schreiben begann. Darin beschrieb die Tochter eines Schuldirektors ihr Leben unter den Taliban im Swat-Tal, die Mädchen am Schulbesuch hindern wollten.Malala erhielt 2014 den Friedensnobelpreis2014 wurden sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, 2013 erhielt sie den Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments, den Sacharow-Preis.Die Verdächtigen waren im September vergangenen Jahres gefasst worden, nicht aber ein als eigentlicher Schütze verdächtigter Mann namens Ataullah Khan. Er soll sich zusammen mit dem pakistanischen Taliban-Chef Mullah Fazlullah in Afghanistan verstecken.apa/dpa