„Nun gibt es für den ganzen Westen des Landes von Mals bis Bozen inklusive Passeier und Ulten bei kniffligen Fragen keinen direkten Ansprechpartner mehr“, sagt Meinhard Khuen vom Kunstverein Kallmünz. Kulturstadträtin Katharina Zeller spricht von einem Verlust für die Stadt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="995494_image" /></div> Ganz vereinfacht erklärt, ist die S.I.A.E. der Vermittler zwischen Künstlern und Veranstaltern. Bis Ende Jänner war das S.I.A.E.-Büro in der Sparkassenstraße an 3 Tagen pro Woche besetzt. <b>Meinhard Khuen</b> (Bild) schickt voraus, dass er bereits jetzt, alles was möglich war, online erledigt hat. „Wenn es sich um Konzerte handelt, dann ist es nicht schwierig, die Liste der Stücke online einzugeben. Aber bei komplizierten Veranstaltungen wie Asfaltart, wo der eine oder andere Künstler im Hintergrund 10 Sekunden Musik laufen lässt, wird die Sache schon sehr komplex und für die Lösung braucht man einen Ansprechpartner. Dafür muss ich jetzt nach Bozen fahren“, sagt Khuen. Zumal es beim S.I.A.E.-Service um einen verpflichtenden Dienst handle, stelle dessen Verlegung nach Bozen eine „große Minderung des Service‘ dar und macht es für uns aufwendiger, vor allem für die Seitentäler und den gesamten Vinschgau“, sagt Khuen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="995497_image" /></div> Für <b>Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Katharina Zeller</b> (Bild) stellt die Schließung der S.I.A.E.-Filiale „eine zusätzliche Belastung für all jene dar, die Kultur-Events und andere Veranstaltungen organisieren. Man man kann zwar schon einiges online machen, aber hier in Meran einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, war für viele sehr wertvoll und im Operativen einfach sehr wichtig. Wir werden schauen, was wir als Gemeinde tun können, aber es ist nicht unsere Kompetenz“, sagt sie.<BR /><BR /><b>Wirtschaftsberater Andreas Wenter</b> kümmert sich für „südtirol.festival – merano.meran“ um die S.I.A.E.-Angelegenheiten. Er sei mit der Digitalisierung des Dienstes bestens vertraut. „Aber für kleinere Vereine, die nur ein Fest im Jahr machen wird das zu einem Problem. Für sie ist es schon eine gravierende Einschränkung, wenn man dann von Mals bis Bozen fahren muss, um einen Ansprechpartner zu haben. Die Strecke Meran–Bozen ist noch zu verkraften“, meint er. Er denke dabei aber auch an Hotels und Bars, die Konzerte veranstalten. <BR /><BR />„Diese Schließung ist auf jeden Fall nicht gut“, sagt denn auch <b>Alfred Strohmer, HGV-Gebietsobmann</b>. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="995500_image" /></div> <b>Herbert Torggler</b> (Bild), OK-Chef des Obermaiser Dorffestes, nimmt die Schließung gelassen. Personalmangel und Bürokosten machten sich auch hier bemerkbar. „Natürlich stellt die Digitalisierung für Über-60-Jährige eine Herausforderung dar und die Online-Anmeldung ist lästig, aber wenn man das System verstanden hat, funktioniert es problemlos“, sagt Torggler, der sich mittlerweile für alle Vöraner Vereine um die S.I.A.E.-Angelegenheiten kümmert. Natürlich, wenn man es sich aussuchen könne, „wäre ein Büro feiner“, sagt er. <BR />Auf die Frage an die S.I.A.E. in Bozen, ob zu rechnen sei, dass in Meran erneut ein Büro eröffnet wird, verwies man auf den Hauptsitz in Venedig. Dort war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.