Aber auch im Eisacktal ist der Ärztemängel in der Pädiatrie akut.<BR /><BR />Nicht jedes Fieber oder jede Erkältung bei Kindern muss gleich vom Arzt oder sogar in der Notaufnahme behandelt werden. Das Aufsuchen letzterer scheint vor allem am Wochenende im Trend zu sein, was die diensthabenden Kinderärzte nicht selten in Bedrängnis bringt. „Wir haben im Eisacktal keinen pädiatrischen Wochenenddienst“, erklärt Markart. Seit Jahren werde deshalb mit den 8 Basis-Kinderärzten eine Zusammenarbeit gesucht, damit diese an den Samstagen von Oktober/November bis April 3 Stunden in der Pädiatrie-Ambulanz Dienst tun. „Von den 8 Pädiatern unterstützen uns zurzeit 3 einmal im Monat“, sagt Markart. <BR /><BR />Am Sonntag gibt es diese Unterstützung überhaupt nicht, nur ein Kinderarzt ist im Dienst. „Und der hat 3 Bereiche abzudecken: die Kinderabteilung, die Neugeborenenstation und die Erste Hilfe“, betont Markart. <BR /><BR />Wegen der anlaufenden Grippewelle kommen zurzeit viele kranke Kinder in die Notaufnahme – im Schnitt 20 kleine Patienten am Tag und 10 in der Nacht – und damit der diensthabende Kinderarzt an die Grenze seiner Belastbarkeit. Obwohl laut Markart auch die Hausärzte, die am Wochenende Bereitschaftsdienst haben, Kinder behandeln. <BR /><BR />„Viele sind keine Notfälle“, stellt Markart aufgrund der Symptome, mit denen die Kinder in die Notaufnahme gebracht werden, fest. In Bozen wurden 4 der fast 200 Patienten stationär aufgenommen. Vielfach werde die Notaufnahme am Wochenende aufgesucht, weil da der Vater mit dem Auto zu Hause ist, stellt Markart lapidar fest. Nichtsdestotrotz: Die kleinen Patienten müssen angeschaut werden. Die Eltern seien oft aggressiv und nervös. Zudem verstünden sie nicht, dass der einzige Kinderarzt im Dienst bei einem Notfall für Stunden nicht zur Verfügung stehen kann. <BR /><BR />Warum wird nicht aufgestockt? „Von 10 Stellen sind 5 unbesetzt. Wir suchen händeringend Kinderärzte“, betont Markart. Der Pflege-Notstand sei überall akut, der Ärztemangel vor allem in der Pädiatrie. Da erst seit 3 Jahren wieder Ärzte an Südtiroler Krankenhäusern ausgebildet werden, dürfte diese Durststrecke laut Markart noch 3, 4 Jahre andauern.<BR /><BR />„Bis dahin müssen wir uns intern organisieren, die Dienste mit dem eigenen Personal und mit Hilfe von außen – Leihärzten, pensionierten Ärzte, flankiert von Auszubildenden – abdecken“, sagt Markart.