Eine Anfrage des Landesrats Claudio Cia hat die Büchse der Pandora geöffnet. „Laut zahlreichen Meldungen wird seit einiger Zeit in der Gemeinde Dimaro Folgarida ein besorgniserregender Anstieg der Diagnosen von Neoplasmen verzeichnet, die ein breites Spektrum der Bevölkerung betreffen“, schreibt der Politiker von Fratelli d'Italia im Trentiner Landtag. Es handle sich um eine Häufung von Krebsfällen, „die nicht mit dem Rest des Landes in Einklang zu stehen scheint“.<BR /><BR /> In Dimaro bestätigt man das Problem: Vor allem Bauchspeicheldrüsentumore sind zahlreich – die Zeitung „L'Adige“ spricht von 20 Patienten und Patientinnen in 15 Jahren und einem Dutzend neuer Diagnosen in den letzten 30 Monaten. Allein in den vergangenen 3 Jahren erkrankten 8 Frauen unter 40 Jahren an diesem Tumor, der nach wie vor schwer zu behandeln ist. <h3> Trauer um 3 junge Mütter</h3>Derzeit trauert man in Dimaro um 3 junge Mütter, verstorben im Abstand von wenigen Monaten. Man wartet nun darauf, dass Institutionen und Wissenschaftler die Daten bestätigen, die eine Häufigkeit von Tumoren im Val di Sole deutlich über dem Landesdurchschnitt aufzeigen. <BR /><BR />In der Gemeinde sind die vielen Krebserkrankungen selbstverständlich das große Gesprächsthema. Laut Bericht des „L' Adige“ gibt es mehrere Vermutungen zu den möglichen Auslösern. Dazu gehört eine viel kritisierte Mülldeponie, die inzwischen aufgelassen, aber nach wie vor nicht abgedeckt ist. Wie die zuständige Gemeindereferentin berichtet, wehe der Wind immer wieder Abfallreste durch das Dorf. Damit nicht genug: Vor 4 Jahren wütete das Sturmtief Vaia auch in Dimaro, dabei legten Muren die Reste einer früheren Mülldeponie mit möglichen Giftstoffen frei. <BR /><BR />Im Verdacht steht auch das Trinkwasser, das in Dimaro nachweislich stärker mit Radon belastet ist. Auch die bekannten Theorien über elektromagnetischen Smog durch viele Mobilfunkumsetzer und die in der Landwirtschaft verwendeten Spritzmittel machen die Runde. <BR /><BR />In der Zwischenzeit gibt es eine weitere besorgniserregende Nachricht: Immer mehr Trentiner, die an Krebs erkrankt sind, suchen eine Behandlung außerhalb des Landes auf (ca. 28 Prozent, Daten von Agenas).<BR />