Wo die Liebe hinfällt, ist man geneigt zu sagen, wenn man den Werdegang von Alessia Borrelli betrachtet. Die junge Frau aus Apulien hat sich ausgerechnet in Ost- und Südtirol in die Dirndln verliebt. Nun schneidert sie selbst Brautdirndln – verfeinert mit nobler Spitze und Duchesse, hochwertigem, schwerem und glänzendem Gewebe.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1023456_image" /></div> <BR /><BR />Alessia Borrelli kam vor 7 Jahren 21-jährig nach Meran. Sie stammt aus der apulischen Kleinstadt Triggiano. Dort hatte sie zunächst das Sprachenlyzeum besucht und Deutsch, Englisch und Spanisch gelernt, bevor sie die „Accademia di Moda“ in Bari besuchte und erfolgreich abschloss. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1023459_image" /></div> <BR /><BR />„Schon als Oberschülerin wollte ich meine Sprachenkenntnisse nutzen und so habe ich im Sommer in Österreich, genauer gesagt in St. Jakob im Defereggental und dann in Südtirol gearbeitet. Und in Osttirol habe ich die Mädchen in den Dirndln gesehen. Sie haben mir sofort gefallen, weil Dirndln unterschiedlichste Frauentypen sehr gut kleiden“, erzählt Alessia Borrelli – selbstredend, das auch sie Dirndl trägt.<BR /><BR />Vor 5,5 Jahren begann sie dann für die Boutique „Runggaldier Tracht & Tradition“ unter den Meraner Lauben zu arbeiten. „Hier habe ich alles über die Dirndln gelernt, wie man sie trägt, wie sie zusammengesetzt sind. Ich kam mit sehr vielen Frauen in Kontakt und habe dann entdeckt, dass es auch das Brautdirndl gibt – ganz in Weiß. Und das Brautdirndl hat es mir angetan“, erzählt die mittlerweile selbständige Designerin. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1023462_image" /></div> <BR /><BR />Kein Wunder, denn Alessia Borrelli stammt aus Apulien, der Hochburg der italienischen Brautmoden. „Ich wollte das Brautdirndl weiterentwickeln. Das Dirndl ist nicht nur Bayern oder Österreich und es ist weit mehr als Kleid, Schürze und Bluse. Die Südtirolerinnen sind eine hybride Mischung. Mir fehlte beim herkömmlichen Brautdirndl der Glamour. Deshalb versuche ich Tiroler und italienische Tradition zu verbinden, sozusagen eine Balance zu finden“, sagt Alessia Borrelli. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1023465_image" /></div> <BR /><BR />Sie nehme die Fasson des Dirndls, dem es mit seinem eng anliegenden Mieder und dem weiten Rock gelinge, Frauen wunderbar anschmiegsam und vorteilhaft zu kleiden, und kombiniere es mit Spitzen, Satin, Duchesse. „Früher ein Alltagskleid armer Leute, das so zum leistbaren ,Luxus‘ wird“, meint sie.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1023468_image" /></div> <BR /><BR />Die Braut solle aussuchen können, aus welchem Stoff ihr Brautdirndl sein soll, ob sie es mit Bluse und Schürze kombinieren will. „Sie soll sich in ihr ganz persönliches Brautdirndl verlieben“, sagt Borrelli. Noch ist „verliebt“ nicht im Handel, aber das werde sich bald ändern, ist die junge Frau überzeugt.