Dies wurde jetzt anhand eines DNS-Abgleichs mit den 2009 in Kampill gefundenen sterblichen Überresten festgestellt. Am 20. April 2009 machte ein Arbeiter gegen 9.30 Uhr bei Felssicherungsarbeiten bei Kampill einen traurigen Fund. Er entdeckte einen menschlichen Schädel und ein Knochenstück.In der Folge entdeckten Berufsfeuerwehr und Carabinieri in dem steilen Gelände rund hundert Meter oberhalb der Brennerautobahn den Großteil des Skelettes. Anhand der Knochen konnte Pathologe Eduard Egarter Vigl die Körpergröße des männlichen Toten berechnen, die zwischen 1,77 und 1,80 Metern lag. Sichtbare Verletzungen konnte Egarter keine feststellen, abgesehen von einer Bruchstelle am Schädel, die allerdings nach dem Eintreten des Todes verursacht worden ist. DNS-Test bringt GewissheitDie Informationen reichten aber nicht aus, um die Identität des Toten zu klären. Jetzt hat „Kommissar DNS“ im Rahmen einer jüngeren Ermittlung Licht ins Dunkel gebracht. Um den unbekannten Toten, dessen Überreste heuer am 28. Jänner neben dem Radweg zwischen Blumau und Kardaun gefunden worden waren, identifizieren zu können, haben die Fahnder im Auftrag von Staatsanwältin Luisa Mosna DNS-Proben von Verwandten der derzeit zehn in Südtirol vermissten Personen genommen. Die Proben wurden Mitte März nach Parma zu den Spurensicherungsexperten der Carabinierieinheit RIS geschickt. Sie haben die genetischen Profile mit jenen der Knochen abgeglichen, konnten aber keine Übereinstimmung finden. Das Rätsel um den Toten von Blumau bleibt also vorerst ungelöst. Im Zuge der Tests wurden aber auch Abgleiche mit dem Schädel und den Knochen von Kampill durchgeführt, und da gab es einen Treffer. Die genetische Probe stimmt zu 99 Prozent mit jener überein, die Alex Mitterers Mutter abgegeben hatte. Damit steht fest, dass es sich bei den sterblichen Überresten von Kampill um Alex Mitterer handelt. Am Montag überbrachten die Carabinieri seiner Mutter, die bis jetzt keine Gewissheit über den Verbleib ihres Sohnes hatte, die traurige Nachricht. Seit Mord verschwundenAm 15. Jänner 1994 war Maria Kompatscher-Harpf (63) mit 28 Messerstichen in ihrer Wohnung oberhalb des Gastlokals „Pub Old Rentsch“ ermordet worden. Alex Mitterer, der die Frau zuvor besucht hatte und dann spurlos verschwand, galt sofort als dringend tatverdächtig. Die Ermittler zogen zwei Möglichkeiten in Betracht: Zum einen mutmaßten sie, dass Mitterer, der damals Kunst in Urbino studierte, irgendwo untergetaucht sei. Zum anderen schlossen sie aber nicht aus, dass Mitterer sich nach der Bluttat selbst das Leben genommen haben könnte. Die Selbstmordthese wurde von der Tatsache gestützt, dass der mutmaßliche Mörder nach der Tat höchstwahrscheinlich nur mit einem Unterhemd bekleidet geflüchtet ist: Die blutbeschmierte Jacke sowie Pullover und Sweatshirt hatte er in der Wohnung seines Opfers zurückgelassen.rc