<b>von Lorenzo Baratter</b><BR /><BR />Der 1921 in Borgo Valsugana geborene „Fredo“ erreichte die französische Hauptstadt, als er drei Jahre alt war: Hier fand er in der Katholischen Arbeiterjugend eine Anstellung und eine Unterkunft und wurde bald Anführer und Zeuge des Glaubens und der Würde der Arbeit.<BR /><BR />Bei Ausbruch des Krieges erkannte er die Grausamkeit des Nationalsozialismus. Im Jahr 1943 wurde er als Zwangsarbeiter eingezogen und nach Berlin geschickt. In der Fabrik gründete er Gebetsgruppen und schickte Briefe an seine Familie, seine Freundin und seine Kameraden, in denen er sie aufforderte, sich nicht der Angst hinzugeben. Am 6. Juni 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet: Verhöre und Folter setzten seinem Körper enorm zu, doch sein Geist blieb stark. Er starb am 31. Oktober im Arbeitserziehungslager Wuhlheide im Alter von 23 Jahren. Vor seinem Tod hatte er immer wieder angemerkt, dass er keine Angst habe, für Christus zu sterben.<BR /><BR />Achtzig Jahre später bleibt die Erinnerung an ihn lebendig: Borgo hat einen goldenen Pflasterstein vor seinem Geburtshaus verlegt und ein Theaterstück erzählt seine Geschichte. Das Dekret des Vatikans vom 2. Juli stellt ihn in eine Reihe mit 174 anderen europäischen Märtyrern, die aus Hass auf den Glauben getötet wurden, und erinnert uns daran, dass der moralische Widerstand keine Waffen braucht, sondern Verantwortungsbewusstsein. <BR /><BR />Die Trentiner Gemeinschaft bereitet sich auf das liturgische Fest vor, und die Botschaft von Dall'Oglio bleibt grenz- und generationsübergreifend. Postulator Pater Giusto Trentin unterstreicht, dass das 2007 initiierte Anliegen „zeigt, wie die Heiligkeit auch in den Randgebieten des arbeitenden Europas erblühen kann“.