Heinz Pirhofer, Schafzüchter aus Tarsch, zog vergangenen Almsommer die Notbremse: Nachdem seine Schafherde durch Wolfsrisse mehr und mehr ausgedünnt wurde, beschloss er seine verbliebenen Schafe bereits Mitte August – einen ganzen Monat früher – abzutreiben. <BR /><BR />Insgesamt wurden über 60 Schafe im vergangenen Jahr auf der Alm gerissen. Nun steht der nächste Sommer in den Startlöchern und viele Schafzüchter stellen sich zu Recht die Frage: Hat das Ganze überhaupt noch einen Sinn? Heinz Pirhofer hat sich entschlossen, trotz mulmigen Bauchgefühls seine 20-köpfige Schafsherde in 14 Tagen auf die Kuppelwieser Alm aufzutreiben. „Anderes bleibt mir nicht übrig, im Stall können sie nicht bleiben“, sagt der Tarscher Schafzüchter. Doch für viele andere Bauern scheint sich die Zucht unter diesen Umständen nicht zu lohnen. Viele bringen erst gar nicht ihr Vieh auf die Alm. „Vom Hirten auf der Kuppelwieser Alm hab ich gehört, dass sich deutlich weniger Bauern bei ihm melden“, sagt Pirhofer.<BR /><BR />Dies bestätigt auch <b>Tobias Müller, Obmann des Schafzuchtvereins Ulten</b> (Bild). „Wenn es so weitergeht, wie gehabt, dann bringt in wenigen Jahren kein Einziger mehr sein Schaf auf die Alm“, befürchtet Müller. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="899693_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Er kann verstehen, dass immer weniger Schafe aufgetrieben werden, von der Politik seien auch keine sinnvollen Lösungsvorschläge gekommen. „Herdenschutz ist in den weitläufigen Gebieten, wo Schafe und Ziegen weiden, nicht umsetzbar. Es braucht schon ein härteres Durchgreifen wie ein Zaun“, sagt Müller.