Ein Entwurf sieht vor, dass das duale Geschäftsführungssystem bestehend aus einem 6-köpfigen Vorstand und einem 6-köpfigen Aufsichtsrat zu einem 5-köpfigen Verwaltungsrat zusammengeführt werden sollen. Meran fürchtet um seine Mitsprache, aber nicht nur.<BR /><BR />Zum besseren Verständnis: Die Stadtgemeinde Meran hält – wie im Übrigen auch Bozen – 21 Prozent an der Alperia AG, 42 Prozent hält das Land und den Rest die Selfin, eine GmbH von 112 Südtiroler Gemeinden.<BR /><BR />„Alperia hat für die Stadt Meran einen ganz besonderen Stellenwert, denn in ihr steckt ein Stück Stadtgeschichte, indem bei der Fusion die Etschwerke Teil der Alperia wurden. Im Übrigen eine Fusion, die Jahre gedauert hat und jetzt will man eine Statutenänderung in so kurzer Zeit durchdrücken“, sagt Bürgermeister Dal Medico. Zumal sich die Fusion von SEL und Etschwerken zu Alperia über Jahre hingezogen hätte, merkt Dal Medico an.<BR /><BR />Diesmal sei die Gemeinde Meran erst Anfang des Jahres mit dem Entwurf zur Statutenänderung konfrontiert worden. „Eine Statutenänderung muss vom Gemeinderat abgesegnet werden. Diese Änderung ist zu wichtig, um sie übers Knie zu brechen. Wir reden hier von einem strategisch-wichtigen Unternehmen mit 6 Milliarden Umsatz“, fügt der Meraner Bürgermeister hinzu.<BR /><BR />Das duale Geschäftsführungssystem habe seine Mängel in der Kommunikation, dies sagten sogar die Mitglieder der beiden Gremien. „Aber dieser Statut-Entwurf erscheint uns zu simpel, er ist einem Unternehmen dieser Größe und dieses Gewichts nicht angemessen. Auch andere Energiebetriebe wie A2A, Hera oder Dolomiti Energia haben 12 bis 15 Personen im Verwaltungsrat und interne Komitees. So ein kleiner Verwaltungsrat hätte auch negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit des Unternehmens, Geld würde teuerer“, sagt Dal Medico. <BR /><BR />Meran gehe es nicht um Posten, aber das Gewicht bei Entscheidungen dürfe nicht geschmälert werden. Man sei ein gebranntes Kind. Denn Meran seien bei der Fusion 10 Mio. Euro pro Jahr zugesichert worden, geworden sind daraus 6 bis 7 Mio. Euro. „Das bei einem Unternehmen mit einem 6-Milliarden-Umsatz. Wir als Stadtrat sind nicht aus Prinzip gegen eine Statutenänderung, aber all dies muss in Ruhe gemacht werden. Wir wollen eine angemessene Mitsprache haben. Zudem müssen bei einer Statutenänderung auch die Vereinbarungen der Gesellschaft einfließen“, so Dal Medico. <BR /><BR />Meran hofft auf einen Schulterschluss mit Bozen bei diesem Kräftemessen. „Ich hoffe, dass die Gemeinde Bozen unsere Anliegen teilt. Ich schließe nicht aus, dass wir Experten beiziehen, die uns beraten“, so der Bürgermeister.