In der Nacht von Donnerstag auf Freitag meldeten sich gegen 21 Uhr zwei Bergsteiger, die aus der Nähe von Ravenna kamen, bei der Landesnotrufzentrale 118. Sie seien am Langkofel in Not und brauchen Hilfe.Die beiden Kletterer waren dabei die Langkofel Nordwand, Pichl Route, eine 1000 Meter hohe Wand im Gemeindegebiet Wolkenstein zu besteigen. Die Kletterer kamen aber nicht mehr weiter. Sie waren ca. 300 Meter unterhalb des Gipfels. Zudem nahte die Dunkelheit und das Wetter verschlechterte sich.„Wie so oft kam der Anruf leider zu spät und wir konnten die zwei in Not geratenen Kletterer nicht mehr mit dem Helikopter bergen“, erklärte Robert Vinatzer, Mitglied des Bergrettungsdienstes Gröden und der den Einsatz koordinierte. „Die Kletterer waren zwar unverletzt und gut ausgerüstet, leider aber nicht mehr in der Lage sich vom Fleck zu bewegen. So haben wir uns entschlossen mit einigen Bergrettungsmännern des Bergrettungsdienstes Gröden zu Fuß den Einsatz zu versuchen“, erklärte Vinatzer weiter. Das Vorhaben musste aber vorzeitig abgebrochen werden, wäre es doch für die Bergretter viel zu gefährlich gewesen sich der Unfallstelle zu nähern.In Gröden nahte eine Kaltfront und laut Wetterradar konnte man klar verfolgen wie eine große und gefährliche Gewitterzelle anrückte. Und so war es auch. Kurz darauf tobte ein heftiges Gewitter in Gröden. Blitz, Donner und Steinschlag waren die Folgen.Nicht zu denken was passieren hätte können, wenn die Bergretter in der Wand gewesen wären. „Wir waren mit den Alpinisten immer in Kontakt und haben dann gemeinsam beschlossen, auch weil sie gut ausgerüstet waren, dass sie in der Wand biwakieren würden“.Rettungsversuch missglücktAm Folgetag konnte dann, gegen 5.15 Uhr, der Rettungshubschrauber des Aiut Alpin Dolomites einen ersten Versuch starten die Kletterer zu bergen, was sich aber wegen des Nebels unmöglich gestaltete. Man musste den richtigen Zeitpunkt abwarten. Gegen 6.45 Uhr öffnete sich dann endlich ein Fenster zwischen der Nebelbank und die zwei Alpinisten konnten mittels Fixtau sicher aus der Wand geborgen werden.Die Alpinisten waren zwar total durchnässt, dennoch ging es ihnen den Umständen entsprechend gut. “Wir erinnern alle Outdoorfans bei Bedarf immer rechtzeitig den Notruf abzusetzen und nicht erst wenn die Lage hoffnungslos scheint” schließt Vinatzer ab.pas