Den Vortrag über das Palasthotel Wielandhof organisierte der Bildungsausschuss mit seinem Präsidenten Harald Kofler in Zusammenarbeit mit Priv.-Doz. Dr. phil. Bettina Schlorhaufer vom Institut für Architekturtheorie und Baugeschichte der Universität Innsbruck. <BR /><BR />Schlorhaufer wurde in Innsbruck geboren, studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Innsbruck und Kunstmanagement am ISMC/Institut Supérieur de Management Culturel in Paris. Sie ist seit 2009 Assistentin und seit 2023 Leiterin des Instituts für Architekturtheorie und Baugeschichte der Universität Innsbruck. <BR /><BR />Leben und Werk der Architektenbrüder Alois und Gustav Ludwig sind aktuell das Thema eines Forschungsprojekts, das von der Universität Innsbruck mit dem Touriseum in Meran durchgeführt wird. Anlass für die Untersuchungen war ein Fund von Bauplänen in Meran, der sich mittlerweile in der Sammlung des Südtiroler Landesmuseums für Tourismus befindet. <h3> Hunderte Baupläne aufgetaucht</h3>Unter Hunderten von Bauplänen tauchten auch solche des Palasthotels Wielandhof auf, das auf Antrieb des Tourismuspioniers August Gröbner zwischen 1910 und 1912 nach Plänen der Architektenbrüder Ludwig im Zentrum von Gossensaß erbaut worden war. Der Nobeltourismus hatte Gossensaß um die Jahrhundertwende zu einem bedeutenden Luftkurort gemacht, das als „Davos Tirols“ in aller Munde war und damals selbst Meran in nichts nachstand. (Davos ist ein bekannter Luftkurort im Kanton Graubünden in der Schweiz.)<BR /><BR />Die wiederentdeckten Baupläne wurden von Schlorhaufer erstmals im Rahmen ihres Vortrags in Gossensaß gezeigt. Das Publikum erhielt durch den facettenreichen Vortrag einen detaillierten Einblick in die Bau- und Architekturgeschichte und zahlreiche – bis dahin selbst der Forschung unbekannte – Hintergrundinformationen im Zusammenhang mit den renommierten Architekten Ludwig. Letztere zeichneten nicht nur für eine Reihe von Bauten in Brünn (Tschechien), Wien, Düsseldorf und München verantwortlich, sondern planten u.a. das Hotel Laurin in Bozen oder die Villa Salgart in Meran.