Was Spaziergängern möglicherweise wie ein schwerer Eingriff in das Naturschutzgebiet am Kalterer See erscheinen mag, ist in Wirklichkeit unverzichtbar für den Erhalt desselben: Ohne regelmäßige Mahd würden weite Bereiche des Schilfgebiets mit Weidengebüschen zuwachsen. Der Kalterer See wären damit um ein wertvolles Feuchtgebiet ärmer. Sumpfvögel sowie andere Tiere und Pflanzen würden ihren Lebensraum verlieren, insbesondere viele Zugvögel einen wichtigen Rastplatz auf dem langen Weg von Nord nach Süd und umgekehrt. Das Schilfröhricht ist aber auch wichtig für die Qualität des Seewassers. Es nimmt überschüssige Nährstoffe auf, baut Faulstoffe ab und reichert das Wasser mit Sauerstoff an – für den als Badesee beliebten Kalterer See eine höchst wertvolle Eigenschaft.Gemäht wird vor allem im Randbereich des Schilfgürtels am Kalterer See. Das Mahdgut wird maschinell zu Ballen verschnürt und dann von einigen Bauern abgeholt. Die Schilfmahd ist in Südtirol in der Zeit vom 1. September bis zum 15. März erlaubt. Die Arbeiten am Kalterer See werden insgesamt ungefähr drei Wochen dauern.Koordiniert und überwacht werden die Arbeiten vom Landesamt für Landschaftsökologie und der Gemeinde Kaltern. Mit der Durchführung wurde eine auf Umweltpflegetechnik spezialisierte Firma aus der Schweiz beauftragt.