An der Spitze der Hafenarbeitergewerkschaft CLPT hatte Puzzer am 15. Oktober 2021 einen Protest vor dem Hafenzugang gegen die Einführung des Green Passes am Arbeitsplatz organisiert. Unerwartet traf die Protestbewegung auf eine breitere Widerstandsbewegung, die in Triest No Green Pass- und No Vax-Gruppen zusammenführte und Tausende von Menschen aus verschiedenen Regionen anzog.<BR /><BR />Der Protest weitete sich auf andere Häfen aus und endete am 18. Oktober, als die Polizei mit Wasserwerfern gegen die Hafenmitarbeiter vorging. Puzzer hatte sich für einige Monate selbst suspendiert und war zum Sprecher und Anführer des Protests geworden. Er hatte den Slogan „Leute wie wir geben niemals auf“ entworfen. <BR /><BR />In einem Video kündigte der 49-Jährige seinen Sieg vor Gericht an: „Ich danke meiner Familie und den Anwälten Mirta Samengo und Alessandra Devetag für die außergewöhnliche Arbeit und dafür, dass sie von Anfang an Vertrauen in mich gesetzt haben. Nur dank ihnen haben wir dieses Ergebnis erreicht“.<h3> Rekurs angenommen</h3>Der Kassationsgerichtshof hat den von Puzzer eingelegten Rekurs gegen seine Entlassung angenommen und somit das von dem Triester Berufungsgerichtshof verhängte Urteil zur Entlassung aufgehoben. Über eine mögliche Wiedereinstellung bei der Triester Hafenarbeitsagentur muss jetzt der Berufungsgerichtshof in Venedig entscheiden, da dieser für den Fall zuständig ist. <BR /><BR />„In den nächsten drei Monaten wird es ein neues Urteil geben. Dann werde ich entscheiden, was ich tun will. Ob ich wieder im Triester Hafen arbeiten möchte, kann ich jetzt noch nicht sagen, es ist zu früh. Natürlich war der Hafen viele Jahre lang wie eine Familie für mich. Meine Arbeit im Hafen habe ich immer geliebt. Aber inzwischen musste ich die Ärmel hochkrempeln und nach etwas anderem suchen. Bisher habe ich vor allem Saisonarbeit gefunden“, so Puzzer. <BR /><BR />Derzeit arbeitet er weiterhin als Küchenhilfe in einem Restaurant in Muggia bei Triest und auch als Hausmeister auf einem Campingplatz. Damit konnte er mit seiner Familie nach der Kündigung über die Runden kommen. <h3> Welle von Solidaritätsbekundungen</h3>Die Nachricht des Urteils des Kassationsgerichtshofs löste eine Welle von Solidaritätsbekundungen von Menschen aus, die Puzzers Kampf seit Jahren unterstützen: „Es haben mir viele Menschen aus ganz Italien geschrieben, sehr viele. Aber die größte Befriedigung ist, für meine Rechte bis zum Ende gekämpft und gewonnen zu haben. Ich hoffe, dass dies ein Beispiel für andere ist, niemals aufzugeben. Auch wenn es viel Zeit gebraucht hat, um zu diesem Ergebnis zu kommen, ist es eine Freude, die unbezahlbar ist“, so Puzzer.