Er kehrt am Mittwoch nach Österreich zurück, gab der österreichische Außenminister Michael Spindelegger (ÖVÜ) bekannt.Grund für die vorübergehende Ausreiseerlaubnis ist die schwere Erkrankung der Frau des Mediziners. Erleichtert darüber ist auch die Familie des Arztes: „Wir freuen uns alle drei sehr“, sagte einer seiner beiden Söhne.Der Prozess gegen den Mediziner wird am 16. Oktober fortgesetzt. „Vom Außenministerium gibt es keine Garantie, dass Eugen A. wieder nach Dubai zurückkehrt“, erklärte Alexander Schallenberg, Sprecher von Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP).Arzt will Unschuld beweisen Die Justizbehörde in Dubai hatte im Vorfeld der Verhandlungen über die vorübergehende Ausreise eine Bürgschaft von Österreich verlangt, Eugen A. für den Prozess wieder auszuliefern.Das konnte aus rechtlichen Gründen nicht garantiert werden, weil die Republik keine Staatsbürger ausliefern darf. Eugen A. hatte jedoch selbst immer wieder betont, dass er seine Schuldlosigkeit beweisen und für seine Rehabilitierung kämpfen möchte.„Es hat schlussendlich bei allen Entscheidungsträgern Verständnis für die schwierige humanitäre Situation gegeben“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal.Der Intensivmediziner soll am Mittwochnachmittag gemeinsam mit der Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, Elisabeth Ellison-Kramer, in Österreich landen. Ellison-Kramer war seit vergangener Woche zur Unterstützung des Mediziners in Dubai. Fortschritte auf diplomatischer Ebene hatten sich bereits am Montag abgezeichnet.„Zahlreiche Hürden konnten schon ausgeräumt werden“, erklärte Launsky-Tieffenthal am Montag.Der Prozess gegen den Intensivmediziner war Mitte Juli eröffnet worden. Im August wurde das Verfahren aufgrund des Fastenmonats Ramadan unterbrochen.Der letzte Verhandlungstermin fand am vergangenen Sonntag statt. Hier waren drei von fünf geladenen Zeugen der Anklage einvernommen worden. Die etwa einstündige Verhandlung selbst sei „ruhig und besonnen“ abgelaufen, „wir haben sogar Fragen stellen dürfen“, sagte A.Anklage: Tod durch unterlassene HilfeleistungDie Anklage beschuldigt den Oberösterreicher und einen indischen Kollegen, einen querschnittgelähmten Patienten im Februar 2009 durch Unterlassung von Hilfeleistung und eine hohe Dosis Opiate getötet zu haben.Der 50-Jährige soll eine Order ausgegeben haben, dass der Kranke im Falle eines Herzstillstands nicht wiederbelebt werden soll.Bereits vor dem Vorfall im Rashid Hospital hatte A. seine Kündigung eingereicht, er war dort mehr als drei Jahre als Leiter der Intensivstation tätig.Der indische Kollege war der diensthabende Arzt, als der Patient einen Herzinfarkt erlitt. Laut Eugen A. war der Inder zu diesem Zeitpunkt mit einem weiteren Patienten beschäftigt, und hatte daher keine Zeit, den gelähmten Patienten zu reanimieren. Dieser verstarb um 3.30 Uhr.„Ich war zum Zeitpunkt des Todes bereits seit 36 Stunden nicht mehr im Krankenhaus“, sagte A. Während der österreichische Mediziner von seinem jetzigen Arbeitgeber im Al Ain Hospital in Abu Dhabi suspendiert wurde, darf der mitangeklagte Inder laut Eugen A. weiterhin auf der Station im Rashid Hospital Dienst versehen.