„Dolomiten“: Eines der wichtigsten Themen – in den Augen der Bürger – ist nach wie vor der Wolf. Wie ist es möglich, dass nach all den Ankündigungen bis heute keine Entnahme möglich ist? Was ist der Hauptgrund?Aukenthaler: Der Hauptgrund liegt in einem italienischen Spezifikum. Der Schutzstatus des Wolfes ist in der gesamten EU ähnlich, aber nicht gleich. In manchen Staaten ist der Wolf im Anhang 4 der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie aufgelistet, also streng geschützt, und in manchen in Anhang 5 – nur geschützt. Manche Staaten haben den Wolf auf ihrem Gebiet teils streng geschützt, teils geschützt. In ganz Italien gilt der Schutzstatus gemäß Anhang 4. Trotzdem könnten laut EU-Recht Entnahmen, auch Abschüsse, erlaubt werden. Das geschieht bisher aber nicht. Es ist kein Geheimnis, dass der Wolf in Italien illegal reguliert wird. Bei Fachgesprächen in Rom hat man vor kurzem gesehen, dass die Regionen des Nordens zunehmend gleicher Meinung sind: Der Wolf muss reguliert werden.„Dolomiten“: Gehen Sie von Übergriffen des Wolfes auch auf die Menschen aus?Aukenthaler: Wenn heute jemand sagt, der Wolf sei nicht gefährlich, dann sage ich: Lies den NINA-Report, der von führenden europäischen Wissenschaftlern erstellt worden ist. In diesem Report wurde alles zusammengefasst, was man über Wolfsangriffe weiß. Auf über 50 Seiten sind Übergriffe des Wolfes auf Menschen aufgelistet und beschrieben. Solche Angriffe sind nur eine Frage der Zeit.D/hof Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts "Dolomiten".