Petra Nock von der Schulgewerkschaft SSG im ASGB zeigt sich verhalten zuversichtlich: „Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber noch kein Grund zum Jauchzen.“ Verhalten fällt ihre Reaktion vor allen Dingen auch deswegen aus, weil aus dem Topf nicht nur Lehrer der staatlichen Art, sondern auch der Landesberufsschulen, der Musikschulen, der Kindergärten sowie die Mitarbeiter für Integration und Schulsozialpädagogen bedient werden sollen. „Wir müssen nun erst einmal genaue Zahlen haben, wie viele Personen zu diesem erweiterten Pool gehören. Es dürften 14.000 bis 15.000 sein“, erklärt sie. Erst danach könne man überhaupt beurteilen, auf welche durchschnittliche Reallohnerhöhung das Angebot hinausläuft. Zu bedenken gibt sie aber jetzt schon, dass es Zeit wäre, die Ungleichbehandlung der Lehrer an staatlichen Schulen und der Lehrer an Landesschulen aufzuheben. Als ein Beispiel nennt sie die Abfertigung: Da einige Landeszulagen nicht zur Berechnung der Abfertigung herangezogen würden, stiegen Lehrer an staatlichen Schulen nach 40 Jahren Dienst mit einem Drittel weniger Abfertigung aus. Auch macht Nock kein Geheimnis daraus, dass sich viele Kollegen mehr erwartet hätten. „Aber es ist nun zumindest der Startschuss für Verhandlungen gefallen. Nun muss man sehen, wie groß der Spielraum für einen Nachschlag ist“, sagt sie.<BR /><BR />Auf den notwendigen Ausgleich mit den Landeslehrern weist auch ihr Kollege Hubert Kainz von der Schulgewerkschaft der SGB/CISL hin. Der Abstand in den Vergütungen sei zu korrigieren, findet auch er. „Es ist zu sehen, ob dies im Rahmen der nun von der Landesregierung in Aussicht gestellten Ressourcen geht“, zeigt er sich skeptisch. Zumal eine spürbare Reallohnerhöhung allen genannten Kategorien zustehe – „das ist kein Thema“. Für die Initiativgruppen „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“ und „Bildung am Abgrund“ ist das Angebot der Landesregierung nicht mehr als ein „verspäteter Aprilscherz“ und weit entfernt von der angekündigten Angleichung an die Nordtiroler Lehrergehälter. „Dieses ‚Angebot‘ können wir nicht ernst nehmen, und es steigert nur unsere Entschlossenheit, die Protestmaßnahmen umzusetzen“, schreiben sie in einer gemeinsamen Stellungnahme.