Der bulgarische Innenminister Zwetan Zwetanow sagte im staatlichen Hörfunk, zwei mögliche Abläufe würden untersucht: Zum einen, dass der Sprengsatz vor dem Einsteigen der Touristen im Bus versteckt worden sei, zum anderen, dass er sich in ihrem Gepäck befunden habe. Außenminister Nikolai Mladenow sagte, die Explosion sei von einer im Bus platzierten Bombe ausgegangen. Fünf Menschen seien sofort tot gewesen, ein Opfer sei später im Krankenhaus gestorben, erklärte sein Ministerium. 32 Menschen seien verletzt und in Kliniken behandelt worden.Eine Augenzeugin berichtete telefonisch im israelischen Armeerundfunk von dem Angriff. „Wir haben uns hingesetzt und nur Sekunden später hörten wir einen lauten Knall und dann rannten wir weg. Wir entkamen durch ein Loch im Bus“, berichtete Awiwa Malka vom Ort des Anschlags. „Wir haben Leichen gesehen und viele Verletzte.“ „Wir hörten eine sehr starke Explosion“, sagte ein bulgarischer Augenzeuge dem Fernsehsender TV7. „Der Bus war voller Leute und Kinder. Überall war Fleisch und Blut.“ Ein anderer Bus habe ebenfalls Feuer gefangen. Es sei das komplette Chaos gewesen.Der Bürgermeister von Burgas, Dimitar Nikolow, sagte, insgesamt 171 Menschen seien mit einem Flugzeug aus Israel angekommen, um ihren Urlaub an der Schwarzmeerküste zu verbringen, sagte er. In dem Bus seien 47 Menschen gewesen. 33 seien bei der Explosion verletzt worden. Der Flughafen der Stadt wurde geschlossen, alle Flüge wurden nach Warna umgeleitet. Der in Burgas residierende israelische Rabbi Haim Twerdowitsch sagte im israelischen Fernsehsender Kanal 2, einige der Verletzten hätten schwere Brandwunden.Netanyahu verwies darauf, dass der schwere Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires genau vor 18 Jahren stattfand. Damals starben 85 Menschen. Bei der Explosion in Bulgarien handele es ebenfalls um einen Anschlag und „alle Anzeichen deuten auf den Iran hin“, erklärte Netanyahu. Der Iran überziehe die ganze Welt mit Terror. In den vergangenen Monaten habe es mehrere Versuche des Iran gegeben, Israelis in Thailand, Indien, Georgien, Kenia, Zypern und an anderen Orten anzugreifen.Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte: „Wir verfolgen seit einiger Zeit Absichten von Terrororganisationen – Hisbollah, Hamas, iranischen Elementen und dem Jihad – Anschläge in aller Welt zu verüben.“ Man führe einen langen Kampf gegen sie, es gebe Erfolge und schwere Tage. „Heute ist so ein schwerer Tag.“ Die israelischen Sicherheitsorgane würden „mit aller Macht vorgehen, um zu den Attentätern und ihren Drahtziehern zu gelangen“. Die israelische Regierung schickte zwei Flugzeuge nach Bulgarien, um die Opfer möglichst schnell nach Israel zu bringen, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem mit.apa/reuters/dpa/afp