Die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigt erste Erkenntnisse, die auf eine religiös motivierte Tat hindeuten. Laut Gabriele Tilmann, der Leitenden Oberstaatsanwältin der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET), soll der Täter nach dem Anschlag „Allahu Akbar“ gerufen haben. Zudem habe er gestanden, das Auto bewusst in den Verdi-Demonstrationszug gesteuert zu haben.<BR /><BR />Es gebe bislang keine Anzeichen für eine Verbindung zu einem terroristischen Netzwerk, so Tilmann. Dennoch sprechen die bisherigen Erkenntnisse eine deutliche Sprache. Die Ermittler fordern harte Konsequenzen: Die Generalstaatsanwaltschaft hat Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt. Ein Ermittlungsrichter entscheidet im Laufe des Tages über die Untersuchungshaft.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1129626_image" /></div> <h3> Dutzende Verletzte, Kind in Lebensgefahr</h3>Die Lage in den Münchner Krankenhäusern ist weiterhin angespannt. Die Zahl der Verletzten stieg nach Polizeiangaben auf insgesamt 36 Menschen, darunter zwei Schwerstverletzte. Besonders dramatisch ist der Zustand eines zweijährigen Mädchens, das sich im Haunerschen Kinderspital auf der Intensivstation befindet.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1129629_image" /></div> <BR /><BR />„Der Zustand des Kindes ist nach wie vor kritisch“, sagte ein Sprecher des LMU Klinikums. Auch eine weitere Person, die im Klinikum rechts der Isar behandelt wird, befindet sich demnach in äußerst kritischem Zustand.<BR /><BR />Am LMU Klinikum selbst wurden insgesamt 14 Verletzte versorgt, darunter mehrere Schwerverletzte. 4 von ihnen mussten umgehend operiert werden. Auch in anderen Kliniken der Stadt wurden Betroffene behandelt: 6 Verletzte brachte man in Notfallzentren der München Klinik, 3 ins Klinikum Dritter Orden und vier ins Rotkreuzklinikum, wobei letztere bereits entlassen wurden. Am Klinikum rechts der Isar waren ursprünglich fünf Personen behandelt worden, von denen vier inzwischen das Krankenhaus verlassen konnten.<h3> Angriff auf Verdi-Demo: Ärzte helfen bei der Versorgung der Opfer</h3>Der Angriff ereignete sich am Stiglmaierplatz, als dort eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi stattfand. Auch Klinikpersonal der München Klinik beteiligte sich an der Kundgebung, blieb aber unverletzt. Viele der anwesenden Ärzte und Pflegekräfte eilten unmittelbar nach der Tat zurück in ihre Krankenhäuser, um bei der Versorgung der Verletzten zu helfen.