Auch ein Jahr nach Corona hat sich die Personalsituation in vielen Seniorenwohnheimen Südtirols nicht entspannt. 400 Betten sind aufgrund fehlender Pflegerinnen nach wie vor unbelegt. <BR /><BR />„Wir sind auf der Suche nach helfenden Händen, damit wir die Dienste in Pflege und Betreuung im Seniorenheim Mölten weiterhin garantieren können.“ Diesen verzweifelten Hilferuf hat Martina Perkmann, Direktorin des Seniorenwohnheimes Mölten, gepostet. Die Lage scheint verzweifelt. Gesucht werden jegliche Pflegekräfte, die bereit wären, auch nur einzelne Dienste zu übernehmen. <BR /><BR />„Ja, die Lage ist derzeit mehr als schwierig“, bestätigt Perkmann auf Nachfrage. „Mit Ende Juni fehlen uns zweieinhalb Mitarbeiterinnen in der Pflege.“ Bleibt es bei dieser Personalsituation, komme man nicht darum herum, Dienste zu streichen. „Morgens und abends etwa, wenn alle Heimbewohner zur selben Zeit aus dem oder ins Bett wollen, haben wir derzeit mehr Personal im Einsatz. Das wird nicht mehr gehen. Da brauchen die Bewohner eben Geduld und müssen warten“, so Perkmann.<BR /><BR /><embed id="dtext86-59877545_quote" /><BR /><BR /> Betten unbelegt zu lassen, stünde auf dem Notfallplan des Seniorenheimes an allerletzter Stelle. „Zudem wäre das alles andere als einfach. Wir können die Leute ja nicht einfach nach Hause schicken.“ <BR /><BR />Anders als in Mölten stehen in anderen Seniorenwohnheimen im Land jetzt schon Betten leer. An die 400 sind es laut der Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS), Martina Ladurner. Zwar sei es gelungen, in den Strukturen an die 200 Betten wieder zu aktivieren. „Aber die Situation ist längst nicht in allen Einrichtungen gleich“, weiß Ladurner. Es gebe zahlreiche Häuser, denen es ähnlich ergehe wie dem Seniorenheim in Mölten. <BR /><BR />Dennoch sieht Ladurner „im Moment eine leichte Verbesserung der Gesamtsituation“. Vor allem auch durch die im Vorjahr geschaffene Möglichkeit, Pflegehelferinnen in Ausbildung anzustellen. An die 50 sind es laut Ladurner derzeit. Sie schaffen in der derzeitigen Situation zwar etwas Linderung. <BR /><BR />„Aber wir müssen auch an die Zukunft denken“, mahnt Ladurner. „In den nächsten 10 Jahren gehen rund 1000 der derzeit 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenheimen in Pension.“ <BR /><BR />Und die entstehende Lücke gelte es erst einmal zu füllen. Wie schwierig dieses Unterfangen ist, zeigt sich derzeit in Mölten. Zwar hat man auf den Hilferuf hin viel Solidarität erfahren. Wirklich Zählbares ist in der kurzen Zeit aber noch nicht dabei.<BR />