Drei in Bozen wohnhafte Frauen - eine Mutter und ihre zwei Töchter – sind von der Polizei nach knapp einjährigen Ermittlungen wegen fortgesetztem, schwerem Betrug auf freiem Fuß angezeigt worden.Operation „Halbmond“ bringt Ermittler auf die Spur"Ausgangspunkt für die Ermittlungen, die unter dem Namen 'Halbmond' liefen, war jedoch eine andere Straftat: Seit Dezember 2010 waren wir einer kriminellen Vereinigung auf der Spur, die illegale Einwanderer nach Italien gebracht haben soll", erklärte Polizei-Fahndungsleiter Marco Sangiovanni am Mittwoch gegenüber STOL.Der Bande wird auch Betrug, Geldwäsche und die Fälschung von Dokumenten zur Last gelegt.Im Zuge der Ermittlungen wurden schließlich fünf Personen verhaftet, 20 weitere wurden angezeigt – darunter auch die drei Frauen.Eine davon, die Mutter der beiden Töchter, soll mit dem „Chef“ der Bande eine Beziehung gehabt haben.Als die Polizeibeamten die großen Geldflüsse der Verhafteten und der Verdächtigen im Zuge der Begünstigung der illegalen Einwanderung untersuchten, stellten sie fest, dass eine Villa in Pergine Valsugana zwei der drei Frauen gehörte.Frauen waren „offiziell“ besitzlosDas Haus hat laut der Quästur einen Wert von ca. 700.000 Euro. Die Frauen waren aber offiziell ohne Besitz.Bei weiteren Kontrollen stießen die Bozner Ermittler schließlich auf Beiträge, die die drei Frauen, von der öffentlichen Hand – u.a. vom Wohnbauinstitut, der Gemeinde Bozen und dem Sozialamt –, fast elf Jahre lang kassiert haben sollen.Seit dem Jahr 2000 sollen ca. 600.000 Euro an die drei Frauen, gegen die nun Anzeige erstattet wurde, ausbezahlt worden sein.Unklar ist, ob dieses Geld in den Kauf der Villa in Pergine geflossen ist. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Das Haus wurde am Dienstag beschlagnahmt.rb