„Besonders die Einwanderung fremder Arten macht der heimischen Fischfauna zu schaffen“, sagt Daniel Eisendle, Koordinator des Artenschutzzentrums. <BR /><BR />Vielen Bürgern aus der Meraner Umgebung ist die Einrichtung hinter dem Schenner Fußballplatz als „Fischzucht“ bekannt. Doch seit 2017 befindet sich dort das Aquatische Artenschutzzentrum, das Einzige seiner Art in ganz Südtirol. „Unsere Aufgabe hier ist der Erhalt und die Wiederansiedlung heimischer Fischarten und des Dohlenkrebses und keine künstliche Zucht“, erklärt Daniel Eisendle, Biologe und Koordinator des 8-köpfigen Teams des Aquatischen Artenschutzzentrums. Dabei wird versucht, die Fische so naturnahe wie möglich zu halten. <BR /><BR />Der Schwerpunkt liegt auf dem Erhalt der heimischen Marmorierten Forelle. Jedes Jahr im Herbst werden zusammen mit örtlichen Fischereivereinen laichfähige Wildfische aus den Gewässern entnommen. „Diese werden dann bei uns im Zentrum auf ihre Genetik und Gesundheit hin überprüft. Passt alles, werden sie abgestreift, das heißt die Eier werden entnommen“, erklärt Eisendle. Unmittelbar danach werden die Wildfische wieder ins Ursprungsgewässer zurückgesetzt. Der größte Teil der Eier wird in verschiedene Bäche und Flüsse des Landes verteilt. „Einen kleinen Teil behalten wir, um einen kleinen Mutterfischstock aufzubauen“, sagt Eisendle. <BR /><BR />Mit Blick auf die heimische Fischfauna zeigt sich der Biologe etwas besorgt, denn „die Fischfauna ist mehr denn je mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert“. Zum einen siedeln sich immer mehr fremde Arten in den Gewässern an, wie zum Beispiel der aus Asien stammende Blaubandbärbling oder die aus Nordamerika stammende Regenbogenforelle. Oft werden diese Arten von privaten Aquarienbesitzern in die Natur ausgesetzt und vermehren sich dann unkontrolliert. Zum anderen bereiten auch die sich verändernden klimatischen Bedingungen den Fischen Probleme: „Extremereignisse wie Trockenheit oder Überflutungen häufen sich. Vergangenen Sommer waren bereits einige kleine Bäche ausgetrocknet“, sagt Eisendle. Zuletzt ist aber eine weitere Herausforderung die zunehmende Wassernutzung durch die Landwirtschaft und zur Energieerzeugung: „Die durch Wasserkraftwerke verursachten Wasserschwankungen bereiten vor allem den Jungtieren Probleme“, sagt der Biologe.<BR />