"Während Deutschland, Österreich und die Niederlande Vollbeschäftigung ansteuern, wächst in Italien, Spanien und Griechenland eine Jugend ohne berufliche Perspektive auf. So ist allein in Italien jeder vierte Jugendliche bis 30 Jahren arbeitslos", schreibt die ASGB-Jugend in einer Aussendung zum Liberalisierungsdekret der Regierung Monti. Mit den beschlossenen Maßnahmen soll die seit bereits vielen Jahren ungewöhnlich träge Wirtschaft Italiens mit mehr Wettbewerb wieder in Schwung gebracht werden. "Ob die Erhöhung der Taxi-Lizenzen oder die verlängerten Öffnungszeiten der Apotheken die Wettbewerbsfähigkeit stärken, wird erst die Zukunft zeigen."Man vermisse im Dekret Maßnahmen zugunsten der Beschäftigung der Jugend. Dazu gehöre eine bessere Abstimmung im Bildungs- und Beschäftigungssystem, um Zukunftsbedarfe frühzeitiger zu erkennen. "Auch für prekär Beschäftigte wurde bisher wenig bis gar nichts unternommen. Während das Unternehmertum der Jugendlichen mit der Ü-35 GmbH gefördert werde, bleiben die Arbeitnehmer auf der Strecke. Im ganz klaren Widerspruch zum Versprechen Montis, das Sparpaket auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zuzuschneiden, gehört seine Aussage, dass der Art. 18 des Arbeiterstatuts kein Tabu darstellen würde“, kritisiert Yvonne Gabbia von der ASGB-Jugend.„Die ASGB-Jugend fordert ein Anreizsystem, das Betriebe, die bereit sind, Jugendliche nach entsprechender Probezeit fest anzustellen, prämiert. Denn wer der Jugend eine Zukunft garantiert, investiert gleichzeitig in die Zukunft seines Betriebs“, so Gabbia abschließend.