„Straßen sind Lebensadern. Sie sind wichtig für die Wirtschaft, weil sie die Menschen und Lebensräume verbinden. Die großen Verkehrsinfrastrukturen wie die MeBo oder Umfahrungen wie diese hier haben sich bewährt und deshalb wird die Landesregierung diesen Weg weitergehen. Auch die Umfahrung von Auer wird ein großer Vorteil für die Bevölkerung sein. Davon bin ich überzeugt“, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder, bevor er gemeinsam mit Landesrat Mussner zur Sprengung für den Durchstich des St.-Daniel-Tunnels ansetzte. Mussner hingegen unterstrich, dass die Bedeutung der Umfahrung nicht nur für Auer beträchtlich ist: „Diese Infrastruktur ist über die Gemeindegrenzen von Auer hinaus sehr wichtig. Sie wird die Lebensqualität im ganzen Unterland erheblich steigern.“Die Umfahrung AuerDie Umfahrung von Auer besteht aus zwei Teilen: einem südlichen Teil mit dem fast genau 1000 Meter langen Castelfeder-Tunnel und dem nördlichen Teil, dessen Herzstück der St.-Daniel-Tunnel mit 1140 Meter Länge ist. Die Südumfahrung ist bereits vor zwei Jahren dem Verkehr übergeben worden, die Nordumfahrung soll in zwei Jahren fertig sein. Während der südliche Teil der Umfahrung knapp 40 Millionen Euro gekostet hat, rechnet das Bautenressort beim nördlichen Abschnitt mit Kosten von 35 Millionen Euro. Umfahrung soll vom Durchzugsverkehr befreienFließt der Verkehr in knapp zwei Jahren auch durch den heute durchstochenen Tunnel, sollte Auer vom Durchzugsverkehr befreit sein. Der nördliche Teil der Umfahrung soll das Problem des Nord-Süd-Verkehrs lösen. Dessen ist sich auch der Bürgermeister von Auer, Roland Pichler, bewusst: „Dieses zweite Baulos ist der noch größere Schritt als das erste, weil es uns vom Nord-Süd-Verkehr befreien wird. Die Umfahrung ist für Auer ein Jahrhundertprojekt.“Der St.-Daniel-Tunnel wird die jetzige Umfahrung vom nördlichen Portal des Castelfeder-Tunnels bis zum Gewerbegebiet nördlich von Auer verlängern und kann dadurch den gesamten Nord-Süd-Verkehr an Auer vorbei leiten. Wie geht es weiter?Der Durchstich ist heute vom südlichen Portal des Tunnels aus erfolgt. Die Sprengung ist in der riesigen Eingangskammer des Tunnels gezündet worden, die die größte ihrer Art in Italien ist. Sie ist bis zu 20 Meter hoch und bis zu 30 Meter breit. Diese Ausmaße sind notwendig, um einerseits den Durchzugsverkehr durch die Kaverne zum Castelfeder-Tunnel durchzuleiten und anderseits um die Ein- und Ausfahrt in Richtung Fleimstal und ins Zentrum von Auer bauen zu können. Nach dem heute erfolgten Durchstich werden die Arbeiten mit dem Aushub im Fels für die Senkung des Bodens unter der Kammer fortgeführt. Der künstliche Tunnel wird dann um weitere 120 Meter in Richtung Süden erweitert.Der Nordtunnel und mit ihm die gesamte Umfahrung von Auer wird voraussichtlich im Frühjahr 2013 für den Verkehr freigegeben. Schon im Oktober 2011 soll hingegen der neue Kreisverkehr beim Happacherhof nördlich von Auer fertiggestellt sein.