„Ich habe sogar auf meine Spaziergänge verzichtet“, erzählt eine Dame aus dem Gebiet, in dem KJ1 entnommen wurde. <BR /><BR />So wurde gestern bei Andalo erneut ein Bär gesichtet, der unweit von bewohnten Gebieten durch die Felder streifte. Rund um Trient, am Nonsberg, nördlich vom Gardasee: In diesen Gebieten haben die Menschen Angst. <BR /><BR />„Der Bär hat mir meinen Spaziergang genommen“, erzählte etwa eine Dame aus Padaro bei Arco, wo KJ1 am Dienstag erlegt worden war. <h3> 2 Abschussverordnungen gestoppt, dritte umgesetzt </h3>Wie berichtet, hatte die 22-jährige Bärin KJ1 am 16. Juli einen französischen Urlauber bei Dro angegriffen und schwer verletzt. <BR />Nachdem Landeshauptmann Maurizio Fugatti 2 Abschussverordnungen unterzeichnet hatte, die beide vom Verwaltungsgericht außer Kraft gesetzt wurden, holte das Land ein positives Gutachten der Umweltbehörde ISPRA ein und ließ das Problemexemplar entnehmen. <BR /><BR />„Mein Arzt hatte mir geraten, spazieren zu gehen – für meine Gesundheit. Was soll ich aber tun, wenn ich den Bären treffe? Ich kann doch nicht rennen“, sagte die Dame aus Padaro der Tageszeitung „L'Adige“. <BR /><BR />„Auch wenn diese Bärin erlegt wurde, haben wir immer noch Angst – denn es gibt noch weitere gefährliche Bären.“ <h3> „Wahrscheinlichkeit einer Begegnung groß“</h3>Und die Frau dürfte Recht behalten, denn „wir befinden uns in einem der Gebiete der Welt mit den meisten Touristen, folglich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu Begegnungen zwischen Mensch und Bär kommt“, erklärte Piero Genovesi, Verantwortlicher für den Bereich Wildtiere der Umweltbehörde ISPRA. <BR /><BR />Auf die Frage, ob die 3 Bärenjungen nach dem Abschuss der Mutter KJ1 nun geringere Überlebenschancen hätten, antwortete Genovesi: „ Die Jungen sollten im Alter von 6 Monaten keine besonderen Probleme haben, zu überleben. Bis zum Winterbeginn werden sie zwischen 15 und 20 Kilogramm wiegen, vielleicht auch mehr.“ <BR /><BR />Sie einzufangen und in Sicherheit zu bringen wäre laut Genovesi kontraproduktiv. <BR /><BR />„Man muss unbedingt vermeiden, Bären in Gefangenschaft zu halten. Sie sind unheimlich schnell, sich an Menschen zu gewöhnen.“<h3> Bürgermeister klar für Abschuss</h3>Und zum Vorschlag des Umweltministers, die Sterilisation als Alternative zum Abschuss in Betracht zu ziehen, wiederholte Genovesi: „Es würde sich um ein Experiment handeln, das weltweit noch nie versucht wurde.“ <BR /><BR />Nicht die Sterilisation, sondern den Abschuss bevorzugen hingegen die meisten Bürgermeister in den betroffenen Gebieten. „Endlich!“, freute sich etwa Renato Girardi, Bürgermeister von Ledro, über die Beseitigung der Gefahr Bär. <BR /><BR />„Die Entnahme der Bärin KJ1 war meiner Meinung nach notwendig“, sagte die Bürgermeisterin von Riva del Garda, Cristina Santi. „Es ist der richtige Weg“, so Antonio Maini, Bürgermeister von Caldes, jener Gemeinde, in der der 26-jährige Andrea Papi im April 2023 von der Bärin JJ4 getötet wurde.