Da ist dieser sorgfältig recherchierte, auf Tatsachen beruhende Film von 2014: „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“, so heißt er nach der bunt zusammengewürfelten Idealistentruppe aus Museumsdirektoren und Kunsthistorikern, die als winzige Sondereinheit der amerikanischen Streitkräfte Ende des Zweiten Weltkriegs ausziehen, um Kleinode der Kunst vor den Nazis zu retten. <BR /><BR />Das Schatzsucher-Roadmovie quer durch Europa hat mich in vielerlei Hinsicht vom Hocker gerissen. Nicht, weil die Jäger der versteckten Raubkunst mit George Clooney oder Matt Damon besetzt sind und auch nicht, weil ich in meinem Kopfkino an der Seite der Denkmalmänner und -frauen (!) gegangen bin, um die Brügger-Madonna von Michelangelo aus dem Salzbergwerk Altaussee zu befreien, Tafeln des Genter Altars von Jan van Eyck auf einem schäbigen Planlastwagen in Sicherheit zu bringen, oder (nach dem Krieg) für die Rückgabe der Kunstschätze zu sorgen. <BR /><BR />Am meisten und nachhaltig beschäftigt hat mich diese eine, zentrale Frage, die der Film nicht nur aufwirft sondern auch beantwortet: Ist es Kunst wert, dafür zu sterben? Die Monuments Men sagen JA! Weil sich in Meisterwerken und Manuskripten, Büchern oder Bauwerken, quer durch die Zeiten und Epochen, unabhängig von geografischer Verortung oder Provenienz, Identität manifestiert. Und was ist der Mensch ohne seine Identität, ohne seine Geschichte? <BR /><BR />Wer das kulturelle Erbe eines Volkes auslöscht, löscht damit in gewisser Weise auch das Volk aus. Das weiß jeder Kriegsherr und natürlich auch Putin, der in der Ukraine bewusst Kulturgut vernichten lässt… <BR /><BR />Nun möchte man meinen, dass sich Menschen, die sich für den Erhalt existenzieller Güter und Werte einsetzen, um derlei Zusammenhänge wissen. Was jene Klimaaktivisten dazu bewegt, Museen zu attackieren und sich an Meisterwerke von Picasso oder Lucas Cranach dem Älteren anzukleben… Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass sie damit der guten Sache nichts Gutes tun. <BR /><BR />Aufmerksamkeit mit Vandalismus zu erregen, und das auch noch im Zeichen des Klimaschutzes… Ein Armutszeugnis!<BR />