Im Westen von Innsbruck wurde aus den Pfarren Petrus Canisius und Guter Hirte schon vor geraumer Zeit mangels Priester ein „Seelsorgeraum“ gebildet. Doch die beiden Kirchengebäude sind auch dringend sanierungsbedürftig. Beide auf Dauer zu erhalten, ist unmöglich. Kostenschätzungen für die Sanierung von Petrus Canisius liegen irgendwo zwischen 2,5 und 4,5 Millionen Euro. <BR /><BR />Da schien Guntram Mattle, der einen Raum für eine Kletterhalle suchte, im letzten Jahr fast schon der Himmel zu schicken. Bald wurde er mit Bischof Hermann Glettler, quasi „Aufsichtsbehörde“ für die Pfarren, einig, dass Petrus Canisius zukünftig von Kletterern und Gläubigen gleichermaßen genutzt werden soll. Auch der Pfarrgemeinderat konnte überzeugt werden.Doch eine Diskussion des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit offenbarte: So einfach wie gedacht wird es nicht werden.<h3> Auch die Denkmalpflege hat eine Stimme</h3>Neben Pfarre, Diözese und Stadt hat nämlich auch die Denkmalpflege ein Wörtchen mitzureden. Als eine der wichtigen Nachkriegskirchen Tirols des Architekten Horst Parson steht Petrus Canisius nämlich unter Schutz. Gabriele Neumann, Landeskonservatorin für das Bundesland Tirol: „Ich verstehe die Sorgen der Kirche mit der Instandhaltung, weil das sind dann auch recht bald unsere Sorgen.“ Sie begrüße durchaus eine andere Nutzung, aber sie müsse eine dem Baudenkmal angemessene sein. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1115874_image" /></div> <BR />Die Einrichtung einer Kletterhalle ist für sie keineswegs alternativlos. Auch der Architekt Johannes Schmidt, ehemaliger Bürokollege Parsons, hat große Bedenken, dass eine Kletterhalle passend ist: „Ich habe ganz massive Zweifel an der Doppelnutzung. Ich glaube nicht, dass das aufgeht. Aus meiner Sicht ist durch diese massiven Eingriffe der Raum erledigt.“ Für ihn sei es dann besser und ehrlicher, die Kirche zu profanisieren.<h3> Keine Alternative zur Kletterhalle vorstellbar</h3> Bischof Glettler nahm aus der Diskussion schließlich mit, dass man wohl einen Architektenwettbewerb brauchen werde, um die Kletterwände möglichst verträglich in das Kircheninnere zu integrieren. Andere Alternativen könne er sich im Moment aber nicht vorstellen: „Ich habe mir natürlich Nachnutzungen von Kirchen angeschaut. Ich habe in dem ganzen Portfolio aber nichts gesehen, von dem ich gesagt habe: Das will ich hier haben.“