Die Daten entstammen offiziellen Schätzungen des staatlichen Statistikinstituts Istat. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung in Südtirol liegt bei 9,7 Personen je 100 Einwohner. Die ausländische Bevölkerung stammt größtenteils aus Europa, ist relativ jung und lebt vorzugsweise in größeren Gemeinden und Städten.<h3> Wer wird als Ausländer gezählt?</h3><div class="img-embed"><embed id="878945_image" /></div> <BR /><BR />Zur ausländischen Bevölkerung zählen alle in Italien lebenden Personen, die nicht im Besitz der italienischen Staatsbürgerschaft sind. Wer hingegen eingebürgert wurde – das sind laut Astat hierzulande fast 23.000 Personen in den vergangenen 2 Jahrzehnten – gilt in jeder Hinsicht als Inländer. In der Ausländerstatistik werden diese Menschen nicht mehr berücksichtigt, genauso wenig wie Personen aus Nicht-EU-Staaten, die sich ohne gültigen Rechtstitel im italienischen Staatsgebiet aufhalten.<BR /><BR />51.593 ausländische Personen haben Ende 2021 in Südtirol gelebt. Das sind 4901 (8,7 Prozent ) weniger als im Vorjahr, in dem wegen der Pandemie keine Zählung stattfand und all jene erfasst wurden, die in Südtirol arbeiteten, zur Schule gingen oder studierten, einen Mietvertrag oder eine Aufenthaltsgenehmigung hatten. Italienweit wurden mehr als 140.000 Personen ausländischer Herkunft weniger gezählt.<h3> Anteil an Ausländern in Südtirol größer als im Italienvergleich</h3>Der Anteil der Ausländer an der Südtiroler Gesamtbevölkerung liegt bei bei 9,7 Prozent. Dieser Wert übersteigt laut Astat sowohl die Ausländerquote des Trentino als auch den gesamtstaatlichen Durchschnitt (beide 8,5 Prozent). Die Mittelwerte in Nord- und Mittelitalien sind größer: 10,9 bzw. 10,6 Prozent.<h3> Ausländer bringen mehr Kinder zur Welt</h3>„Die ausländische Wohnbevölkerung erfreut sich einer regen Geburtenentwicklung“, schreibt das Astat: Während in den 1990er <BR />Jahren hierzulande jährlich rund 100 Kinder ausländischer Nationalität zur Welt kamen, beträgt die Zahl der Neugeborenen im Bezugsjahr 680 (42 weniger als im Vorjahr). <BR /><BR />Die Geburtenrate liegt bei 12,6 Babys je 1000 Einwohner mit ausländischer <BR />Staatsbürgerschaft (9,4 sind es bei der inländischen Bevölkerung). Das liegt vor allem daran, dass es anteilsmäßig deutlich mehr ausländische Frauen im gebärfähigen Alter gibt als bei den Inländern: 56,7 Prozent sind es bei den Menschen ausländischer Staatsbürgerschaft, 39,1 Prozent bei jenen mit italienischer. <BR /><BR />Eine ausländische Staatsbürgerin bringt im Laufe ihres Lebens im Schnitt 2,3 Kinder zur Welt, bei den Inländerinnen liegt die Gesamtfruchtbarkeitsziffer bei 1,6.<h3> Wegen Pandemie Arbeit verloren und abgewandert</h3>Die ausländische Wohnbevölkerung hat zwar durch Geburten und Zuwanderung zugenommen, doch bei der Zählung musste die Zahl dennoch nach unten korrigiert werden: Offenbar konnten einige Personen nicht erfasst werden. „Gründe für die Nichterfassung bei der Zählung können sein, dass nicht wenige während der Pandemie ihre Arbeit verloren haben und in eine andere Gemeinde abgewandert oder in ihr Heimatland zurückgekehrt sind oder Nicht-EU-Bürger ihre Wohnsitzerklärung nicht erneuert haben“, schreibt das Astat.<h3> Die meisten Ausländer in Südtirol leben in Meran und Bozen</h3>Bei Betrachtung des prozentuellen Anteils der ausländischen an der gesamten Wohnbevölkerung in den einzelnen Gemeinden weisen neben den Städten Meran (16,4 Prozent) und Bozen (14,5 Prozent) auch einige kleinere Gemeinden einen beträchtlichen Wert auf. In Franzensfeste sind es 28,5 Prozent, in Salurn an der Weinstraße 17,6, in der Gemeinde Brenner 17,1 und in Waidbruck 15,8 Prozent.<BR />