Damit geht Südtirol einen ähnlichen Weg wie zahlreiche andere westliche Industrieländer, in denen sich immer mehr Migranten aus aller Welt niederlassen. Stärkste Einwanderung im Jahr 2005 In den 70er- und 80-erJahren hielten sich die Abwanderungen ins Ausland und die Zuwanderungen vom Ausland noch die Waage. Seither klafft die Schere – wie das Landesinstitut für Statistik „Astat“ mitteilt – immer mehr auseinander: Die meisten Einwanderungen wurden mit mehr als 5.000 Personen im Jahr 2007 verzeichnet, was vor allem auf den EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens zurückzuführen war. Einwandererzahlen wieder etwas rückläufig Seit zwei Jahren sind die Einwandererzahlen wieder etwas rückläufig. Von einem Trendwechsel könne allerdings nicht gesprochen werden, meint das Landesinstitut für Statistik „Astat“, das am Freitag die Studie „Ausländische Wohnbevölkerung 2009“ veröffentlicht hat. Ausländerquote hat sich fast verachtfacht 39.156 Personen mit Migrationshintergrund wohnten am 31. Dezember 2009 in Südtirol, im Jahr 1990 waren es noch rund 5.000 Menschen. Damit hat sich die Zahl der ausländischen Bevölkerung in Südtirol in den letzten zwei Jahrzehnten fast verachtfacht. Quote liegt über Italien- und EU-Durchschnitt Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung Südtirols ist im Jahr 2009 von 7,3 Prozent (2008) auf 7,8 Prozent angestiegen. Damit liegt die Quote der ausländischen Bevölkerung über dem gesamtstaatlichen Durchschnitt (6,5 Prozent), jedoch unter jenem Mittel- und Norditaliens (8,7 Prozent). Südtirol nahm 2009 auch mehr Migranten auf als die 27 EU-Staaten, in denen die Ausländerquote im Schnitt 6,2 Prozent beträgt. 1.700 haben italienische Staatsbürgerschaft erworbenIn Südtirol haben in den vergangenen zehn Jahren etwa 1.700 Südtiroler die italienische Staatsbürgerschaft erworben. Diese gelten fortan als Inländer und werden in der Ausländerstatistik nicht mehr berücksichtigt. Über 60 Prozent leben in der Stadt Zwei Drittel der Personen mit Migrationshintergrund leben in Südtirols Städten: vor allem in den Bezirksgemeinschaften Bozen, im Burggrafenamt und im Überetsch-Südtiroler Unterland. Auf die Landeshauptstadt Bozen, wo fast ein Drittel aller Ausländer (32 Prozent) lebt, entfällt der Löwenanteil. Es folgen Meran mit einem Anteil von 13,5 Prozent und Brixen mit 4,9 Prozent. Relativ groß ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung auch in den Gemeinden Salurn (19,1 Prozent), Franzensfeste (18,5 Prozent), Brenner (13,7 Prozent), Waidbruck (12 Prozent) und Margreid (11,8 Prozent). Alterung der Gesellschaft wird ausgebremst Von Jahr zu Jahr kommen mehr Babys mit ausländischer Staatsangehörigkeit zur Welt: Waren es in den 90er Jahren durchschnittlich etwas über 100 Neugeborene im Jahr, so zählte man im Jahr 2009 rund 663. Die hohe Geburten- und niedrige Sterberate der ausländischen Bevölkerung wirken der stetigen Alterung der Südtiroler Gesellschaft entgegen. 126 Länder sind in Südtirol vertretenOffiziell leben Menschen aus 126 verschiedenen Ländern in Südtirol: 12.652 Personen kommen dabei aus einem EU-Staat. Etwas mehr als ein Drittel (35,1 Prozent) entfällt auf die europäischen Nicht-EU-Staaten, während nahezu 6.000 Menschen mit Migrationshintergrund aus Asien (15,2 Prozent) und an die 5.000 aus Afrika (12,8 Prozent) stammen.In der Rangliste der Ursprungsländer nimmt Albanien mit mehr als 5.000 Personen den ersten Platz ein. Es folgen Deutschland mit rund 4.500 und Marokko mit über 3.000 Personen.Geschlechterverhältnis: Mehr Frauen als Männer Seit einigen Jahren ist das Geschlechterverhältnis der ausländischen Bevölkerung insgesamt mehr oder weniger ausgeglichen. 2009 waren die Frauen jedoch in der Überzahl und stellen mit 52,0 Prozent mehr als die Hälfte der ausländischen Wohnbevölkerung. Auf 100 Frauen entfallen nunmehr 92,2 Männer.stol