Auffällig: Hausärzte werden dabei nicht eingebunden. Dabei werfen Landesrat und Landeshauptmann diesen unisono vor, unnötige Visiten zu verschreiben.<BR /><BR />In Sachen Wartelisten sitzt dem Landesrat Rom im Nacken. Denn auch wenn man vergangenen Monat beim Wartelisten-Dekret (mit vorgesehenen Strafen) mit einer Schutzklausel für Südtirol den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte muss man jetzt dennoch liefern und zeigen, dass man „das Problem schon selber angeht“, wie Dr. Hubert Messner damals gewettert hatte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1066158_image" /></div> <BR /><BR />Entsprechend hat der Sanitätsbetrieb nun beschlossen, „eine betriebliche Task Force zur Verwaltung der Wartezeiten für ambulante fachärztliche Leistungen“ einzurichten, die unter anderem die Daten der einheitlichen Vormerkstelle analysieren soll, auch hinsichtlich Angebot und Nachfrage. Damit tut diese neue Task Force genau das, was der Sanitätsbetrieb laut Aussage von Landesrat Dr. Messner eh schon gemacht hat. Im Juli hieß es, man brauche keinen Aufpasser aus Rom, man sei bereits selbst aktiv dabei, alle Wartezeiten laufend zu monitorieren. <h3> „Müssen unangemessene Leistungen vermeiden“</h3>Darüber hinaus soll die Task Force aber auch für eine „verbesserte Angemessenheit der Verschreibungen von Leistungen in kritischen Fachbereichen“ sorgen. Immer wieder hatte Dr. Messner kritisiert, es gebe zu viele unangemessene Verschreibungen. Gestern stieß auch Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz nach der Landesregierungssitzung in dieses Horn: „Man muss schauen unangemessene Leistungen zu vermeiden“, sagte er. <BR /><BR />In die Lösung des Problems sind aber nun gerade die – verschreibenden – Hausärzte nicht eingebunden. Die Task Force bleibt rein innerbetrieblich – was bei den Hausärzten zumindest für Verwunderung sorgt: „Wir nehmen als Hausärztegewerkschaft zur Kenntnis, dass man uns bei der Suche nach Lösungen für die ausufernden Wartelisten nicht dabei haben will. Das entbehrt absolut jeder Logik“, wundert sich etwa Dr. Domenico Bossio von der FIMMG. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1066161_image" /></div> <BR /><BR />Nun müsse der Betrieb halt „selber schauen“: „Das wird aber ohne die Hauptakteure ,Hausärzte‘ schwierig werden. Vielleicht will man uns aber auch einfach als Sündenböcke nicht verlieren“.