Südtirol könnte später gezwungen sein, den dann teuren Energieträger Holz zurückzukaufen. Valentin hat daher einen Vorschlag, wie sich das verhindern lässt. <BR /><BR />Es ist vor allem vom Borkenkäfer befallenes Schadholz, das derzeit aus den Wäldern geholt und mit Lkw großteils außer Landes gebracht wird. Über 5400 Hektar sind im ganzen Land vom Schädling betroffen, bis zu 5 Millionen Festmeter Holz seien jährlich, laut Schätzungen von Experten, zu entnehmen.<BR /><BR />Die meisten Lkw verlassen Richtung Osten und Norden das Land, wo Nord- und Osttiroler Firmen die immensen Mengen an Südtiroler Holz zu Billigpreisen aufkaufen, verarbeiten und lagern. „Die Firmen setzen darauf, was sehr wahrscheinlich auch eintreten wird, dass nämlich das Holz in einigen Jahren Mangelware sein wird, weil die inzwischen schütter gewordenen Wälder kaum noch Entnahmen verkraften werden“, schreibt Alfred Valentin an Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler und dessen Ressortdirektor Klaus Unterweger. <BR /><BR /><embed id="dtext86-59058498_quote" /><BR /><BR />Es sei vorherzusehen, weil „ein einfaches Marktgesetz“, dass die Preise nicht nur für Nutzholz, sondern auch für das Holz als Energieträger wie Hackschnitzel und Brennholz, „massiv ansteigen werden“, erklärt der langjährige Brunecker Generalsekretär, der sich diesbezüglich mit Waldbesitzern und Forstbeamten ausgetauscht hat. <BR /><BR />„Allein die über 70 Fernheizwerke Südtirols benötigen im Jahr um die 600.000 Kubikmeter Hackschnitzel“, rechnet Valentin vor. Auch in Sand in Taufers, der Gemeinde, der er derzeit als Kommissär vorsteht, gibt es ein solches Werk. „Ich befürchte, dass wir einen großen Teil vom billig abverkauften Holz in einigen Jahren wieder zu hohen Preisen rückkaufen müssen“, schreibt er. <BR /><BR />Deshalb gebe man nun, wenn man die vielen Lkw täglich mit dem Südtiroler Holz außer Landes fahren lasse, „einen wertvollen Rohstoff“ und „eine große Wertschöpfung aus der Hand“ und lasse damit zu, „dass unsere Fernheizwerke in einigen Jahren einigen wenigen Lieferanten aus dem benachbarten Ausland ausgeliefert sein werden.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883574_image" /></div> <BR /><BR />Dem müsse man vorbeugen, schreibt Valentin und liefert auch gleich einen Vorschlag mit – nämlich die Schaffung eines Rotationsfonds auf Landesebene, mit dem das heimische Holz aufgekauft und in Südtirol gelagert wird. Das so bereitstehende Holz könne dann sukzessive an die Nutzer – zum Beispiel Fernheizwerke oder Sägewerke – zu angemessenen Preisen je nach Bedarf weiterverkauft werden, erklärt der Sandner Kommissär. <BR /><BR />„Damit erreichen wir Versorgungssicherheit zumindest für einige Jahre, Wertschöpfung aus den heimischen Wäldern und stabile Fernheizungspreise. Es soll nicht das passieren, was wir mit den Gaspreisen erlebt haben“, schließt Valentin sein Schreiben.<BR />