Der Rosengarten steht im Fokus der Wirtschaftstreibenden und entsprechend liegen unterschiedlichste Nutzungsprojekte vor. Nicht in Frage kommt für die beiden Alpinvereine AVS und CAI der geplante 18 Meter hohe Glaskristall direkt vor den Felswänden des Rosengartenmassivs auf 2300 Metern Höhe. Der 5-stöckige Glasturm soll neben der neuen Seilbahnstation bei der Kölner Hütte errichtet werden und ein Besucherzentrum „TTD – Touch the dolomites“ mit Ausstellungsflächen und zugehöriger Gastronomie beherbergen. Der AVS und CAI hingegen betrachten den Rosengarten als Gemeinschaftsgut, das erhalten werden muss. „Dem Berg wohnt ein Eigenwert inne, der kultureller, spiritueller und ökologischer Natur ist. Er benötigt keine Inwertsetzung und Inszenierung durch die Generierung von wirtschaftlichem Profit.“ Gefahr für viele VogelartenHinzu kommt für die Alpenvereine, dass der Glasturm sehr exponiert und weitum sichtbar wäre. Eine Reflexion der Glasfassaden und eine dadurch noch stärkere Wahrnehmung als künstliche Landmarke im Hochgebirge ist zu befürchten. Es besteht eine hohe Kollisionsgefahr an den Glasfassaden für Vogelarten, darunter geschützte Arten wie Alpenschneehuhn, Birkhuhn und Wanderfalken.Der Glasturm soll mit der neu geplanten unterirdischen Bergstation der Kabinenbahn „König Laurin“ in Verbindung stehen. Die Latemar Karersee GmbH plant zwei bestehende veraltete Sessellifte zwischen Frommer Alm und Kölner Hütte abzubrechen und in geänderter Trassenführung mit Mittelstation durch eine 10er-Kabinenbahn zu ersetzen. Für diese Maßnahme zur qualitativen Aufwertung im Skigebiet zeigen der Alpenverein Südtirol, seine Sektion Welschnofen und der CAI Alto Adige durchaus Verständnis.AVS und CAI sind davon überzeugt, dass durch den Glasturm noch mehr Leute in das schon jetzt stark besuchte Gebiet um den Karersee und Karerpass gezogen werden und die Verkehrsbelastung für das Dorf Welschnofen weiter steigt. Daher appellieren der Alpenverein Südtirol und der CAI Alto Adige zur größtmöglichen Zurückhaltung bei den technischen Eingriffen am Rosengarten und ruft dazu auf, eine alternative Ausführung des Besucherzentrums in Talnähe oder eine Integration in die Kölner Hütte zu prüfen.„Südtirol Heute“ hat das Thema ebenfalls aufgegriffen. stol