„Das Tier ist urplötzlich aufgetaucht und hat mich angegriffen“, berichtet Cicolini. Er hatte den Bären weder kommen sehen, noch gehört. Und auch sein Hund, angeleint und an der Seite seines Herrchens, hatte keinerlei Anzeichen gegeben, dass Gefahr lauern könnte. Auf einmal war das Großraubtier da, nur 20 Meter von ihm entfernt tauchte es auf dem Waldweg auf. Und der Bär fackelte nicht lange, sondern rannte sofort auf ihn los. Cicolini bekam es mit der Angst zu tun.<BR /><BR />„Ich habe sofort die Leine losgelassen, damit der Hund wegrennen konnte und sich so der Bär nicht weiter bedroht fühlt. Aber umsonst“, sagt er im Interview mit der Trentiner Tageszeitung L'Adige. Dann hat auch er Fersengeld gegeben: „Ich bin weggerannt, zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren“, berichtet er. <BR /><BR />Doch der Bär war schneller und holte ihn schon nach wenigen Augenblicken ein: „Ich dachte, er lässt von mir ab, wenn ich wegrenne. Ich habe große Angst gehabt und höre noch immer sein Brüllen, als er mich zu Boden geworfen hat“. Laut Cicolini hat der Bär ihn zuerst an der Schulter erwischt, mit einem kräftigen Hieb zu Boden geworfen und dann in den Kopf gebissen. Auch in den rechten Arm schlug das aggressive Tier seine Zähne. Cicolini versuchte sich zu schützen, irgendwie. <h3> „Der Bär rutschte weiter talwärts“</h3>Alles ging so schnell, berichtet er. „Auf einmal bemerkte ich, dass wir einen Abhang seitlich des Weges hinunterkullerten. Ich landete in irgendeiner Pflanze, die mich aufhielt. Der Bär rutschte hingegen weiter talwärts“, erzählt Cicolini. Er habe immer noch Angst gehabt, schließlich habe er nicht gewusst, ob das Tier zurückkomme. Zum Glück sei dies nicht der Fall gewesen. Und er konnte sich trotz Verletzungen zurück auf den Weg hieven und per Handy Hilfe rufen. <h3> Chirurgischer Eingriff im Krankenhaus</h3>Der Angriff hatte sich Sonntag Früh gegen 8 Uhr in einem Waldstück im Rabbital oberhalb der Ortschaft Pracorno und damit unweit der Landesgrenze zu Südtirol zugetragen. Der Mann war dabei derart schwer verletzt worden, dass er ins Krankenhaus nach Cles gebracht werden musste, wo er noch am selben Tag einem chirurgischen Eingriff am Arm unterzogen werden musste. ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/trentino-mann-bei-baerenangriff-verletzt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">STOL hat berichtet)</a><BR /><BR />Cicolini, Zugfahrer auf der Strecke Trient-Malé und Bruder des Bürgermeisters von Rabbi, Lorenzo Cicolini, muss weiterhin im Krankenhaus von Cles nachbehandelt werden. Für ihn zählt derzeit hauptsächlich, dass er mit dem Leben davongekommen ist. „Das hätte noch viel schlimmer ausgehen können“, weiß er und will jetzt nur noch Eines – nach Hause: „Ich hoffe, dass ich bald entlassen werde.“<BR /><BR />Unterdessen fordert die Tierschutzorganisation LAV in einer Aussendung, transparente und fundierte Ermittlungen zum genauen Hergang des Vorfalls. <BR />