Derzeit gebe es keine Möglichkeit, die Jagd auf den Bären zu eröffnen, der letzthin am Deutschnonsberg zwei Kälber und eine Stute gerissen hat. „Jedem, der verlangt, den Bären zu entnehmen, muss ich leider sagen, dass es keine gesetzliche Möglichkeit gibt“, sagt Durnwalder.Das einzige, was Südtirol tun könne, sei die Schäden zu zahlen. „Und das tun wir auch. Natürlich könnten wir den Bären betäuben, aber er kommt nicht einfach her und sagt: ,Hallo, hier bin ich, betäubt mich'“, so Durnwalder.Derzeit, so Durnwalder, seien im Trentino etwa 30 Bären unterwegs. „Je mehr Bären, umso enger wird deren Lebensraum und umso mehr wandern sie umher – und kommen eben auch zu uns. Dagegen können wir nichts tun. Es ist grauenhaft, wenn man sieht, wie dieser Bär am Deutschnonsberg den Nutztieren Körperteile herausreißt und sie dann halbtot liegen lässt. Dieser Bär reißt nicht nur so viele Tiere, wie er zum Fressen braucht“, so Durnwalder. Er habe bereits x-mal mit seinem Trentiner Amtskollegen Dellai über eine Bären-Reduzierung geredet. Aber da das Bärenprojekt ein Sonderprogramm sei, könne die Lokalpolitik nichts dagegen tun.Das Bärenprojekt sei nur dann langfristig zu sichern, wenn die Bevölkerung auch dahinter stehe. „Insofern tun sich die Tier- und Umweltschützer keinen Gefallen, wenn sie gegen eine Reduzierung des Bärenbestandes sind. Zudem steigt die Gefahr, dass Bauern und Jäger zur Selbsthilfe greifen“, warnt Durnwalder. Er wäre dafür, einen Teil der Trentiner Bären einzufangen und irgendwo anders hinzubringen.Agrarlandesrat Hans Berger meint dazu: „Bei aller Liebe zu den Wildtieren, hier scheint man die Thematik falsch eingeschätzt zu haben. Die Geister, die gerufen wurden, werden wir jetzt nicht mehr los.“ Es sei notwendig, in Abstimmung mit Trient und Nordtirol, Bären mit Sendern auszustatten. Dies sei in der Landesregierung bereits besprochen worden. „Damit kann man ihre Wanderungen nachverfolgen und eventuell abnormales Bärenverhalten dokumentieren, was für eine Entnahme dienlich sein könnte“, sagt Berger. D/lu