„Jetzt ist das Maß voll: Mit den andauernden Bärenrissen in Ulten ist die Schwelle des Vernünftigen überschritten worden. Es muss offen darüber gesprochen werden dürfen, dass die zuständigen Stellen in Rom etwas unternehmen müssen“, so Seppl Lamprecht, der auch Vizeobmann des Südtiroler Bauernbundes ist, im Zuge der Sitzung. In den vergangenen zwei Wochen hätten die Züchter täglich getötete Schafe vorgefunden, heißt es in einer Aussendung des Landtagsabgeordneten, der Unmut sei dementsprechend groß. „Wir fühlen uns gegenüber dem Bärenprojekt ohnmächtig“, erklärte Lamprecht.Bei der Dringlichkeitssitzung kamen der Bergbauernvertreter im Landesbauernrat, Oswald Schwarz, die Bürgermeisterin Beatrix Mairhofer, der Gemeindereferent Elmar Lösch, der Vertreter der Schafzüchter Norbert Gamper und Lamprecht am Montag mit Landeshauptmann Luis Durnwalder zusammen. Dies, so Lamprecht, „um abzuklären, in welcher Form die Landesregierung einschreiten kann“. Durnwalder: „Uns sind die Hände gebunden“Viel Hoffnung konnte der Landeshauptmann allerdings nicht geben. „Die traurige Wahrheit ist, dass dem Land in Sachen Wiederansiedlungspläne die Hände gebunden sind, weil die EU und der Staat zuständig sind. Das Gebot der Stunde ist, uns politisch zu einigen, um dann gemeinsam in Rom die nötigen Maßnahmen einzufordern“, erklärte Durnwalder.Durnwalder betonte, voll auf der Seite der Bauern zu stehen. „Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um in Rom die Sichtweise der betroffenen Bevölkerung verständlich zu machen“, versprach der Landeshauptmann.Er werde den zuständigen Beamten im Ministerium bitten, sich bei einem Lokalaugenschein in Ulten ein Bild über die Lage zu machen, um dann hoffentlich auch die nötigen Schritte vorzubereiten. „Die Problembären müssen eingefangen und aus dem Gebiet gebracht werden“, so Durnwalder. Es könne nicht im Interesse des Umweltschutzes sein, dass der Bauer von den Almen zurückweichen muss, ganz im Gegenteil. Ansiedelungsstopp ist gefragtDas Gebot der Stunde sei, dass es sofort zu einem Ansiedlungsstopp kommen müsse. „Wir haben jetzt schon genug Problembären. Wir müssen jetzt einmal lernen, mit der bestehenden Population ein Auskommen zu finden.“ Durnwalder will dem Ministerium schriftlich mitteilen, dass er es als dringend notwendig erachtet, Problembären aus dem Gebiet entfernen zu lassen. Geht es nach Lamprecht und Durnwalder, müsse überdacht werden, in welche Richtung sich das Wiederansiedlungsprojekt „life ursus“ überhaupt entwickeln soll.