Zwei Bären, vermutlich der vier- bis fünfjährige KJG2 und ein etwa zweijähriger Bär sind derzeit im Burggrafenamt unterwegs. Ihre Spuren wurden im Schnee in der Gegend von Tisens, Nals und St. Felix am vergangenen Sonntag entdeckt. Wahrscheinlich sind die Tiere auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Aufgrund der milden Temperaturen geschieht dies heuer vergleichsweise spät.Amtsdirektor Heinrich Erhard vom Landesamt für Jagd und Fischerei ist sich sicher, dass der ältere Bär das ganze Jahr über im Burggrafenamt unterwegs war. Er gehört zumindest mütterlicherseits bereits der zweiten Generation von Bären an, die in freier Wildbahn leben.Im April wurde KJG2 unterhalb des Gampenpasses von einem Geländefahrzeug angefahren, als er die Straße überqueren wollte. Verletzt hatte sich das Tier dabei offenbar nicht. Bei dem Unfall konnten aber Haare sichergestellt und analysiert werden. Immer wieder wurden in der Zeit danach Bärenspuren im Schnee gefunden. Ein Bär riss auf den Mähdern von Videgg oberhalb von Tall Mitte Mai eine Ziege. Möglicherweise derselbe plünderte am Tag darauf einen Bienenstock in der Kläranlage von St. Martin. Im Juli wurden zwei Schafe in St. Felix gerissen, im Oktober sechs Schafe.„Heuer hat es in ganz Südtirol eindeutig weniger von Bären verursachte Schäden gegeben", bestätigt Heinrich Erhard. Dem strengen Winter 2008/09 sei viel Wild zum Opfer gefallen, die Bären hätten also im Frühjahr genügend Nahrung gefunden. Zudem seien die Problembären Jurka und ihre drei Söhne nicht mehr unterwegs. Die Bären, die sich heuer im Burggrafenamt aufhielten, sind scheu. Das zeigt allein die Tatsache, dass der Bär, der den Bienenstock in der Kläranlage in St. Martin ausräumte von niemandem beobachtet wurde, obwohl er in der Mittagszeit in das Gelände eindrang.d/ehr