Der Baumeister Albrecht Ebensperger will im Glurnser Gewerbegebiet eine Whiskey-Brennerei errichten. Das entsprechende Konzept ist vor wenigen Tagen im Glurnser Gemeinderat vorgestellt worden.„Ich konnte es zuerst auch nicht glauben“, sagte Architekt Werner Tscholl, der die Projektunterlagen präsentierte. Tscholl hat sich für die „vermutlich erste Whiskey-Brennerei Italiens“, wie er sagte, ein ungewöhnliches Konzept einfallen lassen. Er will das eigentliche Gebäude mit Brennerei-Geräten wie Getreidesilo, Gärbehälter, Brenner usw. mit einer weiteren, roten Ziegelwand umgeben. „Ziegel-Würfel“ geplantDabei orientiert sich Tscholl an jener Form von Ziegelwänden, wie sie beispielsweise an Glurnser Städeln angebracht sind. Der Projektant lieferte auch gleich das entsprechende Fotomaterial zur Untermauerung seiner Thesen. Die Ziegel seien versetzt angebracht und ließen dank der dadurch entstehenden vielen, kleinen Öffnungen ausreichend Tageslicht ins Innere. Der Haken bei der Sache: Albrecht Ebensperger hat mit einer Fläche von rund 300 Quadratmetern zuwenig Platz zur Verfügung, um alle Brennereigerätschaften laut Projekt unterzubringen. Die Lösung: Er möchte in die Höhe bauen, müsste dabei jedoch die laut Durchführungsplan zulässige Maximalhöhe überschreiten. Der „Ziegel-Würfel“ würde 13,5 Meter hoch werden, die zulässige Höhe beträgt derzeit neun Meter. Um das Problem zu lösen, müsste der Gemeinderat einer Änderung des Durchführungsplanes zustimmen.Das erfolgt voraussichtlich im Dezember, denn vorläufig ist über die Sache nur prinzipiell gesprochen worden. Die ersten Reaktionen der Glurnser Ratsmitglieder waren positiv, denn das Projekt sei interessant und beeinträchtige das Stadtbild nicht über Gebühr. Und eine touristische Attraktion für Glurns konnten einige Räte auch bereits ausmachen.„Ich bin Sommelier und beschäftige mich seit zehn, fünfzehn Jahren auch mit Whiskey“, sagte Ebensperger. Aus einer Idee sei im Laufe der Zeit dann ein konkretes Projekt einer Destillerie geworden. „Das Hauptthema wäre der Whiskey, aber ich würde auch andere Schnäpse brennen“, so der Glurnser Bauunternehmer. Auf diese Weise möchte Albrecht Ebensperger in ein, zwei Jahren damit beginnen, richtigen „Vinschger Whiskey“ zu brennen. Den erforderlichen Rohstoff, sprich Getreide, könnten ihm die Vinschger Bauern liefern, wie er hoffte. Gespräche dahingehend muss er aber noch führen. Helmut Weirather/D