Während in Landgemeinden wie in Pfalzen oder Sarntal jeweils fünf Anträge um energetische Sanierung eingegangen sind, tut sich in Südtirols Städten nicht viel bis gar nichts. Aus der Landeshauptstadt liegen überhaupt noch keine Zahlen zur energetischen Sanierung vor, in Brixen wurde bis jetzt kein Antrag eingereicht, in Bruneck wurde ein Antrag um energetische Sanierung vorgelegt und von der Gemeinde eine einzige Baukonzession erteilt.Dass die energetische Sanierung in den Städten gerade wegen der komplizierten Besitzverhältnisse bei Mehrfamilienhäusern nicht greift, dessen ist sich Landesrat Laimer bewusst. „Für die Städte braucht es eine Nachbesserung, und wir werden auch eine machen“, nimmt er vorweg. Gemäß derzeitiger Landesregelung zur energetischen Sanierung bekommt ein Mehrfamilienhaus einen Kubaturbonus von 200 Kubikmetern, sofern das gesamte Gebäude energetisch saniert wird. „Mit diesen 200 Kubikmetern konnte und kann man quasi nichts tun“, räumt der Erfinder der energetischen Sanierung ein.Beschluss der Landesregierung reicht Deshalb feile man nun an einer neuen Regelung für die sogenannten Kondominien. Diese könnte in den Augen von Landesrat Laimer wie folgt aussehen: „Wenn die Besitzer beschließen, das gesamte Mehrfamilienhaus energetisch zu sanieren und auf Klimahaus-Standard B zu bringen, dann soll ihnen erlaubtwerden, auf ein und derselben Seite des Kondominiums – und zwar dort, wo die Veranden oder Balkone sind – alle zuzumachen, um so Wohnfläche zu gewinnen – unabhängig von einer fixen Kubaturangabe. Damit hätten alle Besitzer des Mehrfamilienhauses etwas von der energetischen Sanierung“, erklärt Laimer. Und diese neue Formel sei einfach umzusetzen. „Dazu braucht es nur einen Beschluss der Landesregierung“, so Laimer. „Für Mehrfamilienhäuser, bei denen mehrere Besitzer betroffen sind, ist die derzeitige Regelung nicht reizvoll“, sagt auch der Chef des Südtiroler Gemeindenverbandes, Arnold Schuler.Schuler: Mehr Nachfrage nach energetischer Sanierung erwartetAber unabhängig, ob Ein-, Zweioder Mehrfamilienhäuser: Er, Schuler, habe sich insgesamt mehr Nachfrage nach energetischer Sanierung erwartet. „Bisher ist sowohl die Zahl der Anträge als auch jene der erteilten Baukonzessionen überraschend gering. Man muss aber auch bedenken, dass es eine Mordsprozedur ist. An Information hat es sicher nicht gemangelt“, meint Schuler.Dabei böten vor allem die Erweiterungszonen mit den vielen Reihenhäusern „ein gewaltiges Potential für diese energetische Sanierung“, sagt Schuler. Und was das landwirtschaftliche Grün anlangt, wo eine energetische Sanierung am leichtesten umzusetzen ist, da seien die Häuser bereits groß genug gebaut worden. „Ein großer Boom scheint es nicht zu werden“, meint Schuler.lu/D