Ein trauriger Anblick, bot sich dem Revierleiter am Montag im Wald am Marinzenberg oberhalb von Kastelruth. „Die Carabinieri hatten mich verständigt, da Urlauber angeblich ein krankes Reh gefunden hatten“, erzählt er. Als er an der Stelle eintraf, stellte er fest, dass das rund drei Wochen alte Bockkitz am gesamten Beckenbereich lahmte. „Erst dann entdeckte ich, dass es am Rücken Verletzungen hatte, die von Hundebissen stammen“, erzählt Colli. Da es, abgesehen von der Lähmung des Hinterteiles, recht lebendig war, hat der Revierleiter das Kitz nicht getötet sondern kurzerhand mit nach Hause genommen. Dort versucht er es nun gesund zu pflegen. „Es ist nicht das erste Mal, dass streunende Hunde in unserem Revier wüten“, erzählt Colli. Insgesamt 80 Stück Rehwild habe man in den vergangenen Monaten als Fallwild verloren. „Die meisten davon durch den Straßenverkehr, aber auch mehr als zehn Stück durch streunende Hunde, welche die Tiere entweder totgebissen, oder zu Tode gehetzt haben“, ärgert er sich.In Kastelruth geht man seit einigen Jahren rigoros gegen Hundebesitzer vor, deren Tiere beim Herumstreunen erwischt werden. „Mit einem Animal-Decoder kann die Gemeindepolizei schnell feststellen, wem der Hund gehört“, erklärt Colli. Dem Besitzer droht dann im Normalfall ein Bußgeld von 62 Euro. „Eine Strafe, die eigentlich in keinem Verhältnis zu dem steht, was streunende Hunde anrichten können“, ärgert sich Andreas Colli. Denn nur wenn der Hund einen Schaden anrichte, werde es fürs Herrchen teurer. Dann beträgt die Strafe zwischen 400 und 600 Euro. Er ruft deshalb alle Hundehalter auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Meist handle es sich bei den streunenden Hunden nämlich um völlig friedfertige Tiere, die tagsüber am Hof oder zu Hause herumliegen würden. Nachts aber würden sie dann aktiv. „Und wenn das ein Hund einmal gemacht hat, ist es unmöglich, ihm das wieder auszutreiben“, weiß er. em