Ein Programmfehler im Mikrochip macht das Geldabheben nämlich unmöglich. Da sich in den Winterferientagen viele deutsche Touristen in Südtirol aufhalten, hat Südtirol Online bei der Südtiroler Sparkasse nachgefragt, was dagegen unternommen werden kann. „Es liegt an den deutschen EC- und Kreditkarten und nicht an den POS-Geräten der heimischen Geschäften, wenn derzeit Fehlermeldungen bei Zahlungen erscheinen“, erklärt Hugo Stoffella, Büroleiter für Kommunikation der Südtiroler Sparkasse. Rund 25 Millionen Karten betroffen Betroffen seien rund 25 Millionen deutsche EC-Karten sowie drei bis fünf Millionen deutsche Kreditkarten – alle mit dem Mikrochip ausgestattet, der die Fehlermeldung verursacht. Ein Programmfehler hat mit Jahreswechsel nämlich dazu geführt, dass die Software die Jahreszahl 2010 nicht korrekt verarbeiten kann. Die Folge: Die Karte verweigert ihren Dienst und viele Deutsche, vor allem auch deutsche Touristen in Südtirol, bleiben bargeldlos bzw. werden von Fehlermeldungen bei elektronischen Zahlungen überrascht. „Da ist guter Rat teuer“ Was tun, wenn nun die EC- oder Kreditkarte im Restaurant oder im Geschäft an der Kasse ihren Dienst verweigert? „Da ist guter Rat teuer. Meistens haben Urlauber mehrere EC-Karten mit oder ihre Kreditkarte. Es bleibt dann zu hoffen, dass diese nicht mit dem fehlerhaften Chip ausgestattet sind. Ansonsten stehen sowohl der Geschäftsbesitzer, als auch der deutsche Tourist, den ja eigentlich keine Schuld trifft, tatsächlich vor einem Problem “, so Stoffella.Thomas Hanni von der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Raiffeisenverbandes Südtirol pflichtet ihm darin bei: "Für betroffene Kunden besteht die einzige mögliche Alternative darin, dass sie sich mit ihrer Hausbank in Deutschland in Verbindung setzen und eine eventuelle dringende Überweisung auf die jeweilige Bank, zum Beispiel die Raiffeisenkasse, veranlassen. Hierzu ist es notwendig, die genauen Bankkoordinaten wie IBAN und BIC-Kode anzugeben". Chip sollte Super-Schutz bieten Der Mikrochip sollte die Karten gegen illegales Kopieren und die auf ihm gespeicherten Daten vor Manipulationen schützen. Derzeit arbeiten die deutschen Banken daran, alle Bankkarten bis Ende 2010 auf diesen so genannten neuen EMV-Standard umzurüsten. Dabei wird der Datensatz sicher verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtzeit geprüft. Außerdem ist eine Geheimnummer (PIN) nötig. Teilweise „Entwarnung“ für das InlandAm Montagabend gab der Zentrale Kreditausschuss (ZKA des deutschen Kreditgewerbes in Berlin teilweise Entwarnung für die fehlerhaften Karten. In den kommenden Tagen sollen wieder alle Bezahlterminal mit allen EC-Karten- zumindest im Inland - funktionieren. Hugo Stoffella von der Südtiroler Sparkasse schließt jedoch nicht aus, dass alle betroffenen und damit fehlerhaften EC- und Kreditkarten ausgetauscht werden müssen. „Wir haben davon gehört und das könnte ein langwieriges Prozedere werden“, meint er abschließend. joi/dpa