Alarm bei der Berufsfeuerwehr: Ein Elektroauto ist in Brand geraten. Sofort eilen die Feuerwehrmänner zum Ort des Geschehens, um feststellen zu müssen, dass die Flammen bereits auf die Batterie übergegangen sind – klassische Löschvorgänge reichen nicht mehr aus. <BR /><BR />Die Einsatzkräfte haben sich auf den schlimmsten Fall gefasst gemacht und den eigens dafür vorgesehenen Löschcontainer mittransportiert. Schleunigst wird dieser abgeladen, die Rampe heruntergefahren, das Auto an einer Seilwinde befestigt und in den Container gezogen. Die Rampe wird geschlossen und der Container mit Wasser geflutet. Dort soll er nun für eine Weile bleiben, bis kein Brandrisiko mehr besteht.<h3> Nur ein Fall seit Jahren</h3> Es handelt sich um ein Szenario, das in der Praxis glücklicherweise nur selten auftritt, wie Kommandant Florian Alber berichtet. „Die Batterien neuer Elektroautos scheinen gut gesichert zu sein, sodass sie bei Verkehrsunfällen keinen Schaden davontragen“, sagt er. „Wir haben den Löschcontainer 2018 erhalten. Die Kosten beliefen sich auf rund 70.000 Euro. Seitdem mussten wir damit nur einmal ausrücken.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-70038787_quote" /><BR />Doch weshalb gestalten sich die Löscharbeiten bei Elektroautos so viel schwieriger als bei Verbrennern? „E-Autos haben hochenergetische Lithiumbatterien eingebaut“, weiß Alber. „Überhitzt eine Batteriezelle, entsteht eine Kettenreaktion, die unkontrolliert Wärme freisetzt.“ Man spricht vom sogenannten „Thermal Runaway“. Ein Prozess, bei dem herkömmliche Löschmittel wenig effektiv sind – die Batterie muss ertränkt werden.<h3> 3 Tage Flut erforderlich</h3> „Wenige Stunden im Wasserbad reichen nicht aus, das Elektroauto wird für ganze 3 Tage geflutet“, so Alber. „Wird es frühzeitig rausgenommen, fängt die Batterie womöglich erneut Feuer.“ Erst nach 72 Stunden sei das Brandrisiko gleich null. Das gilt sowohl für Elektro- als auch für Hybridautos, obwohl Letztere eine kleinere Batterie verbaut haben.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70038881_quote" /><BR /> Beim Löschcontainer handelt es sich um eine primitive, aber sehr wirksame Methode – mit einem Haken: Die giftigen Stoffe, die durch den Batteriebrand freigesetzt werden, gelangen auch ins Löschwasser. Dieses lässt sich also nicht einfach in den nächsten Fluss kippen. „Nach einer Analyse haben wir hier allerdings feststellen können, dass die Werte schädlicher Substanzen im Löschwasser geringer ausfielen als erwartet“, unterstreicht Alber. <BR /><BR />Für das Löschwasser ist ein darauf spezialisiertes Unternehmen zuständig. „Das Wasser wird verdampft, die übrig bleibenden Feststoffe rechtmäßig entsorgt“, informiert der Kommandant der Berufsfeuerwehr.<h3> Einsatzkräfte fleißig am Üben</h3> Der Ernstfall tritt in der Realität zwar äußerst selten ein, dennoch wird er von den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr geübt. Schließlich sind die meisten Elektroautos noch relativ neu, das durchschnittliche Alter der Batterien ist niedrig. „Die Probleme steigen allerdings, je älter sie werden“, sagt Alber. So oder so sind die Feuerwehrmänner und -frauen für kommende Einsätze gewappnet.