Ebenso sprechen sich der Heimatpflegeverband, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Alpenverein und der CAI in einer gemeinsamen Aussendung gegen den Bau der Straße aus.<BR /><BR />Meist um den 4. Juli herum bringt Benedikter sein Vieh auf die Lahner Alm – an die 21 Kühe und Kälber und ein paar Dutzend Schafe. Je nach Wetter wird bis Mitte/Ende September oben geblieben. Um die Alm weiterhin zu betreiben, brauche es aber einen Zufahrtsweg, betont der Bauer: damit das „Milch-Stellen“ etwas erleichtert wird, damit der Tierarzt, wenn es ihn braucht, rascher zur Stelle sein kann, damit Besorgungen im Tal, die immer wieder zu erledigen sind, nicht zeitaufwendig zu Fuß erledigt werden müssen. Bislang behelfe man sich für den Transport von Waren mit der aus dem 1960er Jahren stammenden Materialseilbahn, aber wie lange diese es noch tue, sei ungewissen, und zudem, so fügt Benedikter an, „wird man selbst auch nicht jünger und jungen Leuten kann man erst recht nicht zumuten, so weiterzumachen.“ <h3>Gemeinde befürwortet Bau der Straße </h3>Der Gemeinderat von Prettau hat sich in einer eigenen Arbeitssitzung, an der auch ein Vertreter des Naturparkamtes teilgenommen hat, mit Benedikters Anliegen befasst. „Wir haben ausführlich diskutiert und uns dann mit großer Mehrheit für den Zufahrtsweg ausgesprochen“, sagt Bürgermeister Robert Alexander Steger und fügt an,dass „auch die Fraktionsverwaltung, der Führungsausschuss des Naturparkes und die Baukommission ein positives Gutachten gegeben haben. „Hermann Josef Benedikter ist ein Vollblutbauer und einer der letzten, wenn nicht gar der letzte Vollerwerbsbauer in Prettau. Wenn die Straße nicht gebaut wird, wird er die Bewirtschaftung der Lahner Alm wohl aufgeben, was landschaftlich und umweltmäßig negative Folgen hätte“. Entsprechend habe die Gemeindeverwaltung die Landesregierung ersucht, dem Bau der Straße zuzustimmen.<h3>Gutachten der Landesämter</h3>Die Natur- und Umweltschutzverbände sehen die Sache anders. Sie verweisen auf die Landesämter, die negative Gutachten abgegeben haben, und zwar mit der Begründung, dass die Trasse landschaftlich exponiert übers freie Gelände laufe, da die schmale Talflanke keine schonende Einbindung eines Fahrweges erlaube. Aufgrund der Steilheit des Geländes könnten Vermurungen auch in direkten Zusammenhang mit dem Bau nicht ausgeschlossen werden. Die Felsarbeiten seien landschaftlich und landschaftsästhetisch nicht vertretbar. <h3>Natur- und Umweltschutzverbände</h3>Georg Simeoni, Präsident des Alpenvereins Südtirol, ergänzt: „Die neue Straße sieht einen 850 Meter langen und bis 34 Prozent steilen Neubau in mit großen Felsblöcken durchzogenem Gelände vor, das geologisch instabil ist. Die Kosten belaufen sich auf 400.000 Euro, von denen einen Großteil die öffentliche Hand zu bezahlen hätte.“<BR /><BR />Zur Sorge, dass die Biodiversität verloren gehe, wenn die Alm nicht mehr bewirtschaftet wird, merkt Josef Oberhofer, der Präsident des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz an: „Bei den Feuchtwiesen rund um die Lahner Alm besteht durch eine Bealpung mit hohem Viehbesatz die Gefahr einer Überdüngung und damit einer Verarmung der Artenvielfalt“. <BR /><BR />„Es geht hier um den Erhalt einer landschaftlich einmaligen und immer seltener gewordenen Qualität, die der naturbelassene Zugang zur Lahner Alm darstellt. Er bietet einen Mehrwert für die ganze Gesellschaft, der schon alleine schützenswert ist“, vertritt Claudia Plaikner,die Obfrau des Heimatpflegeverbandes. <BR /><BR />Ein Umdenken sei hier dringend notwendig, meint auch Carlo Alberto Zanella vom CAI Alto Adige: „Anstatt jede Alm fahrtechnisch zu erschließen und wertvolle Landschaft zu zerstören, muss in Zukunft vor allem der Mehraufwand und der Einsatz der Almbetreiber für die Erhaltung der Landschaft stärker gefördert und belohnt werden.“<BR /><BR />Die Umweltverbände appellieren an die Landesregierung, die Gutachten der eigenen Fachleute zu respektieren.“<BR /><BR /><BR />