Der neue Stadtpolizei-Kommandant Fabrizio Piras tritt in Bozen sein Amt an. Die Präsenz vor Ort und der Respekt vor Normen bezeichnet er als zentrale Anliegen.<BR /><BR /><BR /><b>Herr Piras, gestern haben Sie ihr Büro im Stadtpolizeikorps in der Bozner Galileistraße bezogen. Mit welcher Motivation haben Sie sich als Kommandant der Meraner Stadtpolizei um dieses wichtige Amt beworben?</b><BR />Fabrizio Piras: Als ich mich um die Stelle als Kommandant beworben habe, wollte ich in erster Linie eine neue Herausforderung annehmen. Ich möchte meinen Beitrag in einer Stadt leisten, die sicherlich komplexer ist, als Meran, wo ich nun viele Jahre gearbeitet habe. <BR /><BR /><embed id="dtext86-52633482_quote" /><BR /><BR /><b> Wo möchten Sie in Bozen Schwerpunkte setzen, was ist in der Landeshauptstadt zu verbessern?</b><BR />Piras: Im Moment steht für mich im Vordergrund, mein neues Arbeitsumfeld, den Verwaltungsapparat und die vielen fähigen Mitarbeiter kennenzulernen, die ich hier in Bozen habe. Natürlich gibt es aber auch für mich wichtige Themen, wie etwa den Respekt vor den geltenden Regeln und seien sie noch so einfach. Eine Zigarette im Aschenbecher und nicht auf der Straße zu entsorgen, kann auch zu einem besseren Stadtbild und zur städtischen Sicherheit beitragen. Weiters bin ich sicher ein Kommandant, der es vorzieht, sich die Probleme vor Ort anzuschauen und nicht vom Schreibtisch aus agiert. <BR /><BR /><b>Bozen hat seit jeher ein Verkehrsproblem, dass sich unter anderem bei Schlechtwetter deutlich zeigt. Wie könnte die Stadtpolizei hier zu einer Verbesserung beitragen?</b><BR />Piras: Im Moment ist es für mich schwierig hierzu eine konkrete Antwort zu geben, denn ich muss diese neue Realität und ihre Dynamiken erst einmal besser kennen lernen.<BR /><BR /><b>In diversen Zonen der Stadt herrscht ein Sicherheitsproblem, denken wir nur an den Bahnhofspark. Wo möchten Sie hier ansetzen?</b><BR />Piras: Das ist sicher ein wichtiges Thema, über das ich mich mit den anderen zuständigen Stellen, zum Beispiel dem Regierungskommissariat, der Quästur, der Finanzpolizei und den Carabinieri austauschen werde. Die öffentliche Sicherheit in diesen Zonen herzustellen, ist nicht nur unsere Aufgabe, sondern Aufgabe mehrerer Organe. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-52633483_quote" /><BR /><BR /><b>Ein relativ neues Instrument, das der Stadtpolizei zur Verfügung steht, ist der Daspo urbano. Was halten Sie von diesem Mittel, mit dem problematische Personen aus gewissen Stadtbereichen verwiesen werden können?</b><BR />Piras: Der Daspo urbano ist sicher ein wichtiges Instrument, aber nicht das einzige und er erzielt alleine auch nicht immer die gewünschte Wirkung. Erst in Verbindung mit anderen Elementen, zum Beispiel einer kontinuierlichen Präsenz der Ordnungshüter vor Ort, Klarheit darüber, was die Konsequenzen des Zuwiederhandelns sind und auch der sozialen Begleitung der betroffenen Person ist er wirksam. Es nützt wenig, die Person einfach aus einer Zone zu verbannen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731255_image" /></div> <BR /><BR /><b>Stichwort Präsenz; ist genügend Präsenz mit dem aktuellen Stadtpolizei-Korps überhaupt zu erreichen? Bräuchte es eine Aufstockung?</b><BR />Piras: Eine solche ist sicherlich notwendig und es wird auch ein Wettbewerb vorbereitet. <BR /><BR /><b>Ihr Vorgänger, Sergio Ronchetti, hat sich frustriert darüber gezeigt, dass die aktuellen gesetzlichen Normen nicht effizient genug seien. Kleinkriminelle blieben zu häufig ungestraft und könnten ihre Taten ohne große Konsequenzen fortsetzen. Sehen Sie das auch so?</b><BR />Piras: Es ist nicht meine Aufgabe, darüber zu urteilen. Wir haben die Gesetze anzuwenden und ich bin der Meinung, dass wir, wenn wir alle Normen anwenden, auch genügend zu tun haben. Wir kommen hier wieder zum Thema Respekt vor den Grundregeln und zu einem ausgeprägten Bürgersinn, der notwendig ist.<BR />