Wer nur auf die „klassischen“ 3 Anzeichen einer Covid-Infektion achtet, könnte wertvolle Zeit für die Behandlung der Krankheit verlieren. <BR /><BR /><BR /><BR />„Je früher man therapeutisch reagiert, desto besser“: Diese Grundregel bei allen viralen Infekten hat der Biostatistiker Markus Falk in einem Interview auf s+ in Erinnerung gerufen. Mit Abwarten und Selbstversuchen beim Auskurieren gehe nur wertvolle Zeit verloren – Zeit, die dann bei der Behandlung fehlt. Wenn sich – so Falk – beispielsweise ein 50-jähriger Ungeimpfter infiziere und eine Woche lang zu Hause bleibe, ohne sich untersuchen zu lassen, dann komme er „zu einem Zeitpunkt ins Krankenhaus, an dem die Ärzte nur noch Symptome und die starke Entzündung lindern können“, sagte Falk ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/alarmierende-infektionszahl-3-fragen-die-sich-jetzt-viele-stellen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hier gibt es das gesamte Interview</a>). <BR /><BR />Mit dem Coronavirus anstecken können sich bekanntlich Geimpfte wie Ungeimpfte – nur ist die erste Gruppe sehr gut vor einem schweren Verlauf geschützt, während die anderen ohne Impfschutz einen Krankenhaus-Aufenthalt und im schlimmsten Fall die Verlegung auf die Intensivstation riskieren. Beide Gruppen müssen sich also bei den Anzeichen für eine Erkrankung die Frage stellen, ob sie sich eine ganz gewöhnliche Erkältung, die bereits präsente saisonale Grippe oder gar das Coronavirus eingefangen haben; in diesem Fall gilt es keine Zeit zu verlieren, um nicht die eigene Gesundheit ernsthaft zu gefährden und andere anzustecken. <BR /><BR /><b>Neue Erkenntnisse</b><BR /><BR />Die hundertprozentig Gewissheit, ob es sich um Covid-19 oder doch um eine andere Erkrankung handelt, kann nur ein Test liefern. Denn mehrere Symptome von Grippe, Erkältung und Corona-Infektion sind sehr ähnlich. Das gilt vor allem für die „klassischen“ Anzeichen Fieber und anhaltender Husten. Der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn ist dagegen ein deutlicher Hinweis auf eine Covid-19-Erkrankung, doch tritt dieser nicht bei allen Patienten auf. <BR /><BR />Es gibt aber auch andere Beschwerden, die auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus hindeuten und Grund genug sind, sofort Kontakte zu meiden und sich möglichst schnell testen zu lassen. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Studie des Imperial College in London, das die Testergebnisse und Patienten-Fragebögen von mehr als einer Million Briten im Zeitraum von Juni 2020 bis Jänner 2021 auswertete.<BR /><BR /><b>Bisher nicht beachtete Symptome</b><BR /><BR /> In Großbritannien werden – auch nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation – nur Erkrankte mit den 3 bekannten Symptomen (<b>Fieber, Husten, Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn</b>) zum Test geschickt. Die Untersuchung aus London deckt aber auf, dass mehr als die Hälfte der an Covid-19 Erkrankten – rund 60 Prozent – keines dieser Anzeichen hatten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass viele Infizierte gar nicht zum Test kommen oder dorthin geschickt werden; so gefährden sie sich selbst und können vor allem andere anstecken. <BR /><BR />Dabei wären diese Infizierten mit „ungewöhnlichen“ Symptomen gar nicht so schwer auszumachen. Die britischen Wissenschaftler fanden 4 weitere Krankheitssymptome, die nicht in den offiziellen Test-Vorgaben zu finden sind, aber auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten. Viele später an Covid-19 Erkrankte gaben an, dass sie unter <b>Schüttelfrost, Verlust des Appetits, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen</b> litten. In den meisten Fällen traten diese Symptome nicht einzeln auf, der Großteil der Patienten klagte über 2 oder auch 3 Beschwerden. <BR /><BR />Die Studie aus Großbritannien kommt daher zum Schluss, dass nicht nur 4, sondern insgesamt 7 Symptome für die Durchführung eines Coronatests berücksichtigt werden müssten. Damit könnte die „Aufdeckungsquote“ von positiven Fällen auf bis zu 75 Prozent gesteigert und das Infektionsgeschehen besser eingedämmt werden.<BR /><BR />Jedenfalls gilt für Geimpfte und vor allem Ungeimpfte, dass die gesundheitliche Alarmglocke bei einer oder mehreren dieser Beschwerden schrillen sollte: <BR /><BR /><b>Fieber<BR />Husten<BR />Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn<BR />Verlust des Appetits<BR />Schüttelfrost<BR />Kopfschmerzen<BR />Gliederschmerzen</b><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />