Seinem Nachfolger, mit dem er in wenigen Monaten gemeinsam im Vatikan leben wird, versprach er am Donnerstag „bedingungslose Hochachtung und Gehorsam“. Der letzte Arbeitstag von Benedikt verlief ruhig. Er nahm ein Mittagessen im Kreise seiner päpstlichen Familie ein und wollte später mit dem Helikopter in sein neues Zuhause für die kommenden Monate nach Castel Gandolfo fliegen.Der 85-jährige Benedikt ist der erste Papst der Neuzeit, der von seinem Amt zurücktritt. Sein Pontifikat geht am Abend um 20 Uhr nach knapp acht Jahren zu Ende – ein spektakulärer Moment, der in die Kirchengeschichte eingehen wird. Dann beginnt die Zeit der Sedisvakanz („leerer Stuhl Petri“), bis ein neuer Papst gewählt wird. Einen Termin für das Konklave gibt es noch nicht.Langer ApplausDie insgesamt 144 Kardinäle spendeten Benedikt in der Sala Clementina des Vatikans längeren Applaus. Viele von ihnen wählen im März seinen Nachfolger. Der deutsche Papst verabschiedete sich von jedem Kardinal mit einem Handschlag und einigen persönlichen Worten. „Eure Nähe und Eurer Rat waren in meiner Amtszeit eine große Hilfe“, sagte er.Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano, bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei dem scheidenden Papst. „Geliebter und ehrwürdiger Nachfolger von Petrus, wir müssen Ihnen danken für das Beispiel, das Sie uns in diesen acht Jahren waren“, sagte Sodano. „Heute wollen wir Ihnen noch einmal unsere ganze Dankbarkeit ausdrücken. Alle zusammen geben wir Ihnen einen Ausdruck aus Ihrem Heimatland mit auf den Weg: “Vergelt's Gott„, dass Gott Sie belohnt.“Der 85-Jährige, der seinen Rücktritt am 11. Februar angekündigt und mit schwindenden Kräften begründet hatte, betrachtete den Donnerstag als normalen Arbeitstag. dpa