Auf einem Bergbauernhof im idyllischen St. Martin im Gsieser Tal lebt die 5-köpfige Familie. Die Eltern beide voll berufstätig, 2 Kinder im Grundschulalter und ein jüngeres. Wie ihre Kids auch künftig problemlos in die Schule kommen sollen, das weiß Mutter Elisabeth Hackhofer derzeit aber nicht. <BR /><BR />„Dass vieles bei uns in Südtirol nicht funktioniert, wie es funktionieren sollte, ist Fakt. Wie das Land einem hier aber die Hilfe verweigert, das ist für mich unverständlich“, findet die Frau im Gespräch mit STOL klare Worte. Aufgrund ihrer insgesamt schwierigen Lage habe sie „wegen eines Härtefalls in Sachen Schülertransport“ angesucht. Und trotzdem: „Er wurde uns für dieses Jahr verwehrt“, klagt sie an. <BR /><BR /><b>Gründe „nicht nachvollziehbar“</b><BR /><BR />Die Gründe dafür sind für sie nicht nachvollziehbar. „Unser Bergbauernhof befindet sich 1,8 Kilometer von einer Bushaltestelle entfernt. Dies sei noch zu nah, argumentiert das Land. Das ist absolut lächerlich“, schimpft Hackhofer. Diese Begründungen könne und wolle sie nicht gelten lassen: „Kinder im Tal, die etwa 50 Meter neben der Bushaltestelle wohnen, werden abgeholt, aber meine beiden Kinder am Bergbauernhof nicht. Schon allein diese Tatsache macht die Argumente des Landes unverständlich“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-55869688_quote" /><BR /><BR />Für die Familie ein großes Problem. „Denn es ist de facto auch ein Härtefall. Da sollte sich das Land schon Gedanken machen“, sagt Hackhofer. Ein besonders schwieriger Fall sei es deshalb, weil die Eltern beide zu 100 Prozent berufstätig sind, die Zufahrt zum Hof im Winter schlecht geräumt sei und im Herbst und Frühjahr durch Regen und Schneeschmelze viele Gefahren lauern. <BR /><BR />„Es kann auch zu Steinschlägen kommen, das sind doch keine Zustände, die Kinder alleine in die Schule zu schicken“, ist Hackhofer von der Entscheidung des Landes empört. Auf telefonische Nachfragen habe sie nur fadenscheinige Antworten erhalten, auf ihre offiziellen zertifizierten Mails habe es bisher gar keine Rückmeldung gegeben. „Vielleicht tut sich ja etwas nach diesem Artikel“, sagt sie. <BR /><BR /><b>Gehzeit rund eine Stunde</b><BR /><BR />Die Gehzeit vom Hof zur Schule betrage rund eine Stunde. Auch die Benutzung des Fahrrads für den Schulweg sei unrealistisch. „Die Steigungen sind viel zu extrem, das ist für Kinder doch nicht machbar“, sagt die Mutter, die neben ihrem Bergbauernleben in ihrem Hauptberuf in Innichen in einer Führungsposition arbeitet. Weniger Stunden zu machen sei für sie auch nicht möglich. „Ich frage mich schon, wo diese Vereinbarkeit von Familie und Beruf, von der die Landesregierung immer spricht, eigentlich gegeben ist. Das ist eine riesige Enttäuschung“, sagt sie abschließend. <BR />